Ingenieurbüro EXAPHI GmbH baut weltweit ersten Bahn- Lärmschutzwall aus Photovoltaik-Modulen

Neue Maßstäbe will das unabhängige Ingenieurbüro EXAPHI GmbH aus Neumarkt mit dem weltweit ersten Lärmschutzwall aus Solarmodulen an einer Bahnlinie setzen.

Die über 744 Meter lange Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtleistung von über 1,2 MW soll nicht nur die Anwohner vor dem Lärm vorbeifahrender Züge schützen, sondern zusätzlich Solarstrom in das öffentliche Netz einspeisen.
Zu dem Photovoltaik-Projekt kam es, als der Lärmschutzwall im oberpfälzischen Pölling bei Neumarkt erhöht werden sollte, berichtet EXAPHI. Die Aufgabenbeschreibung habe aber nicht wie üblich das Aufschütten von Erde vorgesehen, sondern die Installation einer Solarstromanlage an der vielbefahrenen Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Regensburg.

Spezielle Solarmodule verhindern Blendung von Zugführern und Autofahrern

Zugleich sollte die vorhandene Fläche genutzt werden, um den Anteil der regenerativen Energien in der Gemeinde weiter auszubauen. Solarstrom statt Bahnlärm, lautete die Devise. Die Anlage werde so konstruiert, dass weder die Lokführer noch die Autofahrer auf einer angrenzenden Autobahnbrücke von reflektierenden Sonnenstrahlen geblendet werden. Mehr als 4,1 Millionen Euro sollen in das Projekt fließen.

Da gewöhnliche Solarmodule das Sonnenlicht reflektieren, habe die Gefahr bestanden, dass Lokführer beim Vorbeifahren geblendet werden – für die Deutsche Bahn eine nicht hinzunehmende Gefahr hinsichtlich der Betriebssicherheit. Auch Autofahrer auf der unmittelbar angrenzenden Bundesstraßenbrücke hätten geblendet werden können.

Über 5.090 Solarmodule sollen etwa 1,19 Millionen kWh Solarstrom erzeugen
Die Neumarkter Photovoltaik-Spezialisten setzten deshalb auf PV-Module, deren Oberfläche die Sonnenstrahlen nicht gebündelt reflektieren und daher keine Gefahr durch Blendung besteht. Die behördlichen Genehmigungen seien dem Ingenieurbüro daraufhin umgehend erteilt worden. Inzwischen seien die Bauarbeiten in vollem Gange und bereits 150 Betonpfähle im Untergrund verankert. Auf den Betonpfählen sollen noch im Juni dieses Jahres über 5.090 Solarmodule auf einer Fläche von rund 8.100 Quadratmetern Solarstrom erzeugen – und zwar mit einer Leistung von über 1,2 MW. Innerhalb eines Jahres dürften somit etwa 1,19 Millionen kWh ins Netz eingespeist werden, rechnet EXAPHI vor. Dies entspreche etwa dem jährlichen Stromverbrauch von knapp 300 Haushalten.

EXAPHI GmbH auf der Intersolar 2012 in München (Halle B2, Stand 130) bei Bayern Innovativ.

29.05.2012 | Quelle: EXAPHI GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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