Photovoltaik-Handelsstreit: Laut IHS iSuppli könnten US-Schutzzölle Solarmodul-Importe um 45 % senken

Am 29.05.2012 veröffentlichte IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien, USA) eine Analyse der Auswirkungen möglicher Antidumping-Zölle des US-Handelsministeriums gegen China. Diese könnten dafür sorgen, dass im laufenden Jahr 45 % weniger Photovoltaik-Module nach Nordamerika exportiert werden.

Der neueste "IHS iSuppli PV Perspectives Report" besagt, dass viele chinesische Photovoltaik-Unternehmen den US-Markt nicht mehr beliefern werden, da Exporte mit einem Volumen von 1,5 Gigawatt (GW) in die USA vorübergehend ausgesetzt wurden. Dies werde die Kosten für Photovoltaik-Projekte in den USA in die Höhe treiben.

„Die Aktion des Handelsministeriums wirkt sich erheblich auf den nordamerikanischen Solar-Markt aus. Sie schränkt das Angebot ein und treibt die Preise für Module und Anlagen in die Höhe“, kommentiert der Photovoltaik-Analyst von IHS, Mike Sheppard.
„Selbst wenn alternative Bezugsquellen angezapft werden, werden die Schutzzölle die Kosten für Solarmodule wahrscheinlich um 12 % erhöhen und die durchschnittliche Rendite für Solarstrom-Anlagen in der Region um 2,5 % senken.“

Chinesische Modulhersteller greifen auf taiwanesische Solarzellen zurück
Die Untersuchung des US-Handelsministeriums bezieht sich lediglich auf Photovoltaik-Module, die aus chinesischen Solarzellen hergestellt werden. Dies wirke sich insofern aus, als chinesische Modulhersteller die Schutzzölle umgehen könnten, indem sie Teile ihrer Produktion ausgliedern und beispielsweise taiwanesische Solarzellen verwenden.
Dies erhöhe die Modulkosten dennoch um 10 – 12 %. Andere Branchenanalysten haben beobachtet, dass der Durchschnittspreis für taiwanesische Solarzellen bereits gestiegen ist.

Rendite für Photovoltaik-Anlagen in den USA sinkt auf 2,5 %
IHS iSuppli geht davon aus, dass durch den erwarteten Anstieg der Modulkosten die Durchschnittskosten für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Nordamerika auf 2,65 US-Dollar (2,12 Euro) je Watt steigen. Im Moment liegen sie bei 2,56 USD (2,04 Euro) je Watt. Dadurch werde die Rendite für PV-Anlagen in den USA auf durchschnittlich 2,5 % sinken.
Außerdem werden laut IHS die Lagerbestände zurückgehen und auch deshalb die Modulpreise steigen.

30.05.2012 | Quelle: IHS iSuppli; Foto: Yingli | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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