Neue Marktstudie: Indische Photovoltaik-Modulhersteller betreiben ihre Fabriken mit extrem geringer Auslastung

Das Solar-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen BRIDGE TO INDIA mit Sitz in Neu-Delhi berichtet, dass indische PV-Modulhersteller ihre Fertigungsanlagen gegenwärtig nur zu 10 bis 15 Prozent auslasten.

Grund dafür ist laut der jüngst veröffentlichten Studie die zu geringe Nachfrage nach in Indien hergestellten kristallinen Solarmodulen.

Projektentwickler nutzten indische Module nicht, weil sie preislich nicht wettbewerbsfähig und nicht effizient genug waren
Von 2009 bis April 2012 wuchs die indische Produktionskapazität für Module von 500 Megawatt auf 1.250 Megawatt. Indische Hersteller investierten, um Module für Photovoltaik-Kraftwerke liefern zu können, die im Rahmen von Phase 1 des Förderprogramms National Solar Mission (NSM) gebaut wurden. Das Förderprogramm enthielt die Vorgabe, dass ein Teil der Module auf Basis von kristallinem Silizium aus Indien stammen musste.
Laut BRIDGE TO INDIA wurden indische Module, entgegen den Erwartungen der Regierung und der Hersteller, von den Projektentwicklern nicht bevorzugt genutzt, da sie preislich nicht wettbewerbsfähig und nicht ausreichend effizient waren.

Projektentwickler stiegen auf Dünnschichtmodule internationaler Hersteller um
Aus diesem Grund stieg die Nachfrage nach Dünnschichtmodulen internationaler Produzenten. In der Studie INDIA SOLAR COMPASS vom Juli 2012 berichtet BRIDGE TO INDIA, aufgrund der zwischen 2009 und 2012 getätigten Investitionen zur Kapazitätserhöhung in Kombination mit den fehlenden Aufträgen, würden die meisten indischen PV-Modulhersteller ihre Fabriken heute mit extrem geringen Auslastungsquoten zwischen 10 und 15 Prozent betreiben.

Indische PV-Hersteller hoffen auf Unterstützung der Regierung
Laut der Studie warten indische Hersteller auf Phase 2 der NSM. Diese soll Ende des Jahres 2012 ausgerufen werden. Falls die indische Regierung stärkere Schutzmechanismen für die zweite Phase der NSM ankündige, könnten die indischen Hersteller ihre Produktion erhöhen.
“Dennoch werden indische Hersteller die Unterstützung der Regierung benötigen, um im überversorgten Markt zu überleben und wettbewerbsfähiger zu werden. Ohne politische Hilfe ist die Zukunft der indischen Industrie ungewiss”, sagte Mohit Anand, Leiter der Marktforschung bei BRIDGE TO INDIA.
BRIDGE TO INDIA präsentiert eine komplette Analyse in der jüngsten Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden Berichts THE INDIA SOLAR COMPASS. Dieser enthält Einblicke und Analysen der neuesten Entwicklungen in der Politik, bei Projekten, in der Produktion und Finanzierung im indischen Solarmarkt. Weitere Informationen unter http://bridgetoindia.com/reports.

05.07.2012 | Quelle: BRIDGE TO INDIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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