Erneuerbare Energien in Kalifornien: Regulierungsbehörde und Dachverband IREC veröffentlichen neue Berichte; Stromversorger erzeugten letztes Jahr 20,6 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen

Diese Woche wurden zwei Berichte über den Fortschritt und die Ziele bei der Nutzung erneuerbarer Energien in Kalifornien veröffentlicht. Am 31.07.2012 gab die kalifornische Regulierungsbehörde (CPUC) einen Zwischenbericht über politische Vorgaben Kaliforniens für erneuerbare Energien (renewable portfolio standard, RPS) heraus, laut dem die Versorger in dem Bundesstaat im vergangenen Jahr 20,6 % ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen produzierten.Am 01.08.2012 veröffentlichte der US-Dachverband für erneuerbare Energien (Interstate Renewable Energy Council, IREC) eine Analyse über Kosten, Nutzen und Auswirkungen der Politik des kalifornischen Gouverneurs Jerry Brown. Er will bis 2020 eine dezentral installierte Photovoltaik-Leistung von 12 Gigawatt erreichen.

“Das Ziel des Gouverneurs kann ein enormes Wirtschaftswachstum in Kalifornien auslösen“, sagte IREC-Direktorin Jane Weissman. „Der Bericht konkretisiert das Ziel und liefert Politikern klare Vorgaben für die Umsetzung.“

CPUC-Bericht erwähnt zahlreiche Photovoltaik-Förderprogramme

Der Bericht der Regulierungsbehörde zeigt, dass die kalifornischen Stromversorger auf einem guten Weg sind, den im RPS angestrebten Anteil erneuerbarer Energien von 33 % bis 2020 zu erreichen. Waren es 2010 noch 17 %, so konnte dieser Anteil von Southern California Edison (SCE, Rosemead, Kalifornien, USA) auf 21,1 % und von der San Diego Gas & Electric Company (SDG&E, San Diego, Kalifornien, USA) auf 20,8 % gesteigert werden.

Für die photovoltaische Stromerzeugung gibt es zahlreiche Förderprogramme, beispielsweise den Renewable Auction Mechanism (RAM), Solar-Programme für Stromversorgungsunternehmen, die California Solar Initiative und ein aktualisiertes Einspeisevergütungsprogramm für Solarstrom.

Im Rahmen des RAM wurden elf Strombezugsvereinbarungen (power purchase agreements, PPA) für Solarstrom aus Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 220 Megawatt (MW) Nennleistung abgeschlossen. Das Programm läuft über ein Ausschreibungsverfahren für Anlagen zwischen 1 und 20 MW Nennleistung.

Außerdem gibt es für alle drei kalifornischen Stromversorgungsunternehmen, die im Eigentum von Investoren stehen, Solar-Programme, obwohl SCE und SDG&E einen Teil ihrer Programme an den RAM abgetreten haben. Die Pacific Gas & Electric Company (PG&E, San Francisco, Kalifornien, USA) blieb bei ihrem Programm, mit dem sie Photovoltaik-Kraftwerke mit 500 MW entwickeln will.

Dezentrale Photovoltaik-Anlagen können ohne oder mit nur geringen Mehrkosten zugebaut werden

Der IREC-Bericht "12,000 MW of Renewable Distributed Generation by 2020" ermittelt, inwiefern Größe, Standorte und Technologie dezentraler PV-Anlagen deren Nutzen beeinflussen können. In dem Bericht wird auch die Wirtschaftlichkeit dezentraler photovoltaischer Stromerzeugung analysiert:

Viele Kosten im Zusammenhang mit der Stromübertragung und -verteilung fallen weg. Außerdem werden Kosten für Treibstoffe gespart, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert sich, es wird weniger Land verbraucht, die Umwelt wird geschont, und andere Vorteile entstehen durch die Marktveränderung.

Laut dem Bericht kann die dezentrale Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen ohne oder mit nur geringen Mehrkosten erfolgen. Politiker sollten lokale Förderprogramme in den Gebieten einführen, wo eine Netzunterstützung am meisten benötigt wird, um die Vorteile der dezentralen Solarstrom-Erzeugung bestmöglich zu nutzen.

03.08.2012 | Quelle: CPUC; Bild: IREC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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