Britische Organisationen fordern klare, einheitliche Förderpolitik für erneuerbare Energien

Mehr als 200 britische Unternehmen, Nicht-Regierungsorganisationen und Vereinigungen haben einen Brief an Premierminister

David Cameron und seinen Stellvertreter Nick Clegg geschrieben. Sie fordern eine klare, einheitliche Förderpolitik für erneuerbare Energien.
Die britische Agentur für erneuerbare Energien (Renewable Energy Association, REA, London, U.K.) sagt, die Beteiligten hätten sich immer mehr daran gestört, dass die Förderpolitik des Ministeriums für Energie und Klimawandel (DECC) zu langsam und zu komplex sei. Das Finanzministerium habe mehrfach einschreiten müssen.
„Die Entscheidungen für erneuerbar erzeugten Strom kamen spät und warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten“, sagte der REA-Vorsitzende Martin Wright. Erneuerbare Energien dürfen nicht wie ein politischer Fußball behandelt werden, der zwischen den Ministerien hin- und hergespielt wird.“
„Großbritannien hinkt in Sachen erneuerbare Energien hinter praktisch allen andern Ländern her. Diese Regierung muss endlich zu ihrer Koalitionsvereinbarung und ihrem Versprechen, die bisher grünste zu sein, stehen.“

Novusmodus und nPower haben auch unterschrieben
Den Brief haben unter anderem die Investoren Novusmodus LLP (London, U.K.), die Climate Change Capital Group Ltd. (London, U.K.), die University and College Union und RWE nPower Renewables Ltd. (Swindon, U.K.) unterschrieben, ebenso die REA, die UK Sustainable Investment and Finance Association und die County Land and Business Association.

Viele Förderprogramme, häufige Änderungen

In Großbritannien gibt es viele verschiedene Programme zur Förderung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Bei den Solar-Technologien gibt es eine Einspeisevergütungs-Regelung für kleine Photovoltaik-Anlagen und andere Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, ein Kreditprogramm im Rahmen der „Renewables Obligation“ (RO), ein Förderprogramm für die erneuerbare Wärmeerzeugung, zum Beispiel für Solarthermie-Anlagen, und andere Programme.
Das Energieministerium neige derzeit dazu, diese Förderprogramme noch vor den offiziellen Fristen zu ändern oder die Überprüfungsfristen je nach Technologie anzupassen. Der jüngste Streitpunkt zwischen dem DECC und der Solar-Industrie ist eine Änderung der RO dahingehend, dass die Kreditkonditionen für Solar- und Onshore-Windkraftanlagen nur noch ein Jahr im Voraus bekannt gegeben werden.
„Investoren haben keine Klarheit darüber, ob die Regierung nun wirklich Lust auf Erneuerbare hat oder nicht und müssen die vielen Lücken und Briefe, die durch die Hinterbänke wandern, selbst interpretieren“, sagt der Vorsitzende für soziale Ziele und Nachhaltigkeit der Co-operative Group Paul Monaghan, der den Brief auch unterschrieben hat.
„Im privaten Sektor besteht ein unglaublicher Wille, die CO2-arme Wirtschaft voranzutreiben, aber die Regierung muss fair und einheitlich handeln.“

Regierung versteht wirtschaftliche Vorteile erneuerbarer Energien nicht
Laut REA versteht die Regierung die wirtschaftlichen Vorteile erneuerbarer Energien nicht. Sie beruft sich auf eine Studie des Grantham Institute, die davor warnt, dass Verzögerungen Investitionen in die Branche gefährden.
Nach Schätzungen der Agentur sind derzeit 110.000 Menschen in Großbritannien in der Erneuerbaren-Energien-Branche beschäftigt. Wenn die Nation ihre Ziele für 2020 erreicht, könnten es 400.000 Arbeitsplätze werden.

14.08.2012 | Quelle: REA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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