Photovoltaik in Neuseeland: Powersmart nimmt erstes Solarstrom-Kraftwerk auf Tokelau in Betrieb

Powersmart Solar (Mount Maunganui, Neuseeland) hat das erste von drei Photovoltaik-Kraftwerken in Betrieb genommen. Damit wird die Insel Tokelau, die zu Neuseeland gehört, künftig komplett mit Solarstrom versorgt.

Die Anlage auf dem Fakaofo-Atoll sorgt dafür, dass das Korallenriff seinen gesamten Strombedarf photovoltaisch deckt. Früher war es von Dieselgeneratoren abhängig. Der Bau der Anlage auf dem zweiten Atoll steht nach Angaben des Unternehmens „unmittelbar“ bevor. Alle drei Kraftwerke auf den drei Atollen der Insel mit insgesamt rund 1 MW Nennleistung sollen bis Jahresende in Betrieb gehen.
„Dies ist eines der größten netzunabhängigen Photovoltaik-Kraftwerke der Welt und das größte, das je im Südpazifik-Raum installiert wurde“, sagt Direktor Mike Bassett-Smith.
„Die Nachricht über den Vertrag hat auch unsere neuseeländischen Privatkunden erreicht. Seither erreichen uns immer mehr Anfragen von Hausbesitzern, die sich nach netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen erkundigen, um ihre immer höher werdenden Stromrechnungen zu senken.“

Photovoltaik-Kraftwerke mit Batteriespeicher
Die Photovoltaik-Kraftwerke sind mit einem Batteriespeicher ausgerüstet. Powersmart hat bei dem Projekt mit IT Power Australia (Turner, Australien) zusammengearbeitet. Insgesamt bestehen die drei Anlagen nach Fertigstellung aus 4.032 Photovoltaik-Modulen, 392 Wechselrichtern und 1.344 Batterien, von denen jede 250 Kilogramm wiegt.
Das Projekt wird teilweise mit Mitteln aus einem UN-Entwicklungsprogramm finanziert (450.000 US-Dollar; 365.000 Euro). Die Regierung von Tokelau erhielt vom neuseeländischen Staat außerdem Zuschüsse und gestützte Kredite in Höhe von 6,9 Millionen USD (5,6 Millionen Euro).

Jährlich werden 1 Million USD Kosten für Diesel eingespart
Powersmart schätzt, dass auf der Insel Tokelau, auf der etwa 1.400 Menschen leben, täglich rund 200 Liter Diesel verbrannt werden. Das entspreche jährlichen Kosten von über 1 Million USD (812.000 Euro).
Die ursprüngliche Ausschreibung sah vor, dass die Photovoltaik-Kraftwerke 90% des Strombedarfs der Insel bedienen sollten. Mit den Anlagen von Powersmart können nun 150% des Bedarfs gedeckt werden. Somit könnten die Einwohner sogar mehr Strom verbrauchen als bisher, ohne auf Dieselkraftstoff zurückgreifen zu müssen.

Große logistische Herausforderungen
Der Bau dieser PV-Kraftwerke ist eine große logistische Herausforderung: Auf der Insel gibt es keine Flugzeug-Landebahnen oder Anlegestellen für große Schiffe. Der einzig mögliche Zugang erfolgt über eine 500 km lange Bootsfahrt von Samoa.
Außerdem müssen die eingesetzten Photovoltaik-Module und Komponenten dem strengen Tropen- und Seeklima, starken Winden, hohen Temperaturen und salzhaltiger Luft standhalten.
Im Umweltprogramm Neuseelands heißt es, das Land helfe auch Tonga beim Bau eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 1 MW Nennleistung. Außerdem beteilige es sich an einem Projekt, mit dem der gesamte Strombedarf der Cook-Inseln aus Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien decken kann.

14.08.2012 | Quelle: Powersmart | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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