Chinesische Photovoltaik-Hersteller reagieren auf Antidumping-Untersuchung der EU

Drei der größten chinesischen Photovoltaik-Hersteller haben auf die Antidumping-Untersuchung reagiert, die die EU-Kommission am 06.09.2012 angekündigt hat.

Suntech Power Holdings Company Ltd. (Wuxi, China), Yingli Green Energy Holding Company Ltd. (Baoding, China) und Trina Solar Ltd. (Changzhou, China) haben Stellungnahmen dazu veröffentlicht.

„Die Mission unserer Branche ist es, Solarenergie für alle Menschen erschwinglich und wirtschaftlich sinnvoll zu machen. Wir sind besorgt, dass Handelsschranken diesen Prozess verlangsamen werden", so Dr. Zhengrong Shi, Vorstand und Strategievorstand von Suntech.
„Als global agierendes Solarunternehmen, das an der New Yorker Börse gelistet ist, können wir unser striktes Befolgen fairer internationaler Handelspraktiken nachweisen. Aktuell überprüfen wir die Einleitung des Verfahrens und werden mit der EU-Kommission auf ganzer Ebene bei ihren Nachforschungen kooperieren."
Die Stellungnahmen aller drei Hersteller ähneln sich in mehreren Punkten: Sie leugnen Dumping oder andere unfaire Handelspraktiken, versprechen, bei der Untersuchung zu kooperieren und warnen, dass die weltweite Photovoltaik-Branche durch protektionistische Maßnahmen Schaden nehmen könnte.

Untersuchung wirkt sich viel stärker aus als US-Handelsstreit
Zuvor war ein ähnlicher offener Handelsstreit durch das US-Handelsministerium ausgelöst worden, der bereits zu vorläufigen Schutzzöllen auf chinesische Solarzellen und Photovoltaik-Module aus chinesischen Zellen geführt hat.
Der geringe Umfang der US-Untersuchung und die Tatsache, dass der US-Markt viel kleiner als der europäische ist, machte des den chinesischen Herstellern viel leichter, Lösungen zu finden, um die Strafzölle zu umgehen. Sie haben beispielsweise Solarzellen aus Taiwan bezogen, um Module für den Export in die USA zu produzieren.
Die EU-Untersuchung gefährdet chinesische Photovoltaik-Hersteller viel mehr: Europa machte letztes Jahr 75 % des Photovoltaik-Weltmarktes aus. Die EU-Kommission sagte, sie werde Silizium-Wafer, Solarzellen und Module in die Untersuchung einbeziehen. Die daraus entstehenden Gesetze könnten sich auf einen wesentlich größeren Teil der PV-Wertschöpfungskette beziehen und vielleicht einfache Umgehungslösungen unmöglich machen.
Handelsexperten sagen jedoch auch, in Europa sei es viel schwieriger, eine Antidumping-Regelung durchzusetzen.

Viele europäische Photovoltaik-Unternehmen unterstützen die Untersuchung
CASE-Präsident Jigar Shah behauptet, die meisten europäischen Solar-Unternehmen seien gegen „schädliche Zölle für die weltweite Solar-Industrie“.
Laut EU-Kommission stellen jedoch die gut 20 Unternehmen, die die Untersuchung fordern, mehr als 25 % der europäischen Photovoltaik-Produktion. Das ist mehr als die Unternehmen, die sich formal gegen die Klage stellen.

07.09.2012 | Quelle: Suntech, Yingli, Trina, CASE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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