Bill Clinton besucht Messe Solar Power International; Branchenverband kündigt Medienoffensive als Reaktion auf Werbespots gegen erneuerbare Energien an

Die Messe Solar Power International in Orlando (Florida, USA) ging am 12.09.2012 zu Ende. Zum Abschluss hielt der ehemalige US-Präsident Bill Clinton eine programmatische Rede.Die Konferenz setzte deutliche politische Akzente. Der Vorsitzende des US-Solarbranchenverbands SEIA, Rhone Resch, wies bereits in der Eröffnungs-Podiumsdiskussion darauf hin, dass die Solar-Branche in den USA von Initiativen aus dem rechten politischen Lager  und dem Öl-Multi Koch Brothers angegriffen werde.

Derartige Äußerungen weichen vom sonst eher vorsichtigen, betont unparteiischen Stil ab, der dem Verband bisher eigen war. Resch versprach, in den für die Präsidentschaftswahl ausschlaggebenden Bundesstaaten, in denen Werbespots gegen erneuerbare Energien ausgestrahlt werden, eine Medienoffensive zu starten.

Journalisten konnten Clintons Rede nicht verfolgen. Ersten Berichten auf Twitter zufolge hat der ehemalige Präsident jedoch die Solar-Branche aufgefordert, die Positionen der Präsidentschaftskandidaten zu prüfen und ihre eigene Botschaft besser zu vermitteln.

Clinton-Rede war ein Höhepunkt der Messe

Dass der frühere US-Präsident die Solar Power International besucht hat, zeigt, dass die Solarenergie in den USA immer wichtiger wird. Der Besuch ist aber auch deshalb bemerkenswert, weil es zwischen den beiden US-Parteien große Unterschiede gibt, was die Förderung von Solar- und anderen erneuerbaren Energien betrifft.

Clinton hat sich in den letzten Jahren als Befürworter der erneuerbaren Energien hervorgetan. In den vergangenen Wochen hat er Präsident Obama im Wahlkampf unterstützt. Beide sind Mitglieder der demokratischen Partei.

US-Parteien unterscheiden hinsichtlich der Politik für erneuerbare Energien deutlich

Die oppositionellen Republikaner haben hingegen Präsident Obamas Erneuerbare-Energien-Politik auf Bundesebene heftig kritisiert. Sie bekämpfen beispielsweise die Regelungen, welche die Umweltbehörde zu Treibhausgasen, Klimaforschung und Umwelt im Allgemeinen in den letzten beiden Jahren getroffen hat.

Hier setzt auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney an und verspricht, erneuerbare Energien nicht mehr zu fördern. Er äußert sich verächtlich über die Wind- und Solarbranche, indem er sie als „niedlich“ bezeichnet, und leugnet die Probleme des Klimawandels.

Außerdem enthält Romneys Wahlkampagne Werbung gegen die Erneuerbare-Energien-Branche und deren Finanzierung, mit dem Ziel, Obama zu diskreditieren.

14.09.2012 | Quelle: Solar Server; Foto: lizenzfrei/public domain | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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