Imec präsentiert auf der EU PVSEC Neuerungen in der kristallinen Silizium-Photovoltaik

Das interuniversitäre Mikroelektronik-Zentrum Imec (Löwen, Belgien) präsentiert vom 24.-28.09.2012 auf der EU PVSEC in Frankfurt eine Reihe technischer Neuerungen in der Photovoltaik auf Basis von kristallinen Silizium-Modulen.

Dazu gehören dünne und ultradünne großflächige Hochleistungs-Solarzellen, die mit der PERC-Technologie hergestellt wurden. Das Unternehmen zeigt außerdem ein neues Verfahren zum Aufbringen metallischer Vorderseitenkontakte, mit dem Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 20,3% hergestellt werden können.
„Dieses neue Metallisierungsverfahren ist die jüngste Verbesserung unserer PERC-Technologie. Sie optimiert die Kosten und den Wirkungsgrad der Solarzellen durch Verbesserungen von Struktur und Material“, sagte der Photovoltaik-Forschungsdirektor von Imec, Jef Poortmans.
„Das Verfahren und die daraus entstehenden großflächigen Cz-Siliziumzellen vom p-Typ entsprechen den Anforderungen der industriellen Photovoltaik-Produktion voll und ganz. Der Wirkungsgrad von 20,3% ist zertifiziert, und kürzlich wurden sogar Solarzellen mit noch höheren Wirkungsgraden produziert. Als nächstes streben wir in unserer Forschung und Entwicklung PERC-Solarzellen mit mehr als 21% Wirkungsgrad an.“

Vorderseitenkontakt-Verfahren verbraucht weniger Silber
Das neue Vorderseitenkontakt-Verfahren von Imec benötigt nur einen Schritt für die Beschichtung mit Nickel, Kupfer und Silber vor dem Härten. Dadurch werde im Vergleich zur Standard-Metallisierung mit Silberpaste wesentlich weniger Silber verbraucht. Dieser Produktionsschritt sei in eine Fertigungslinie integriert worden und ermögliche eine hohe Durchsatzrate.

Dünne i-PERC-Solarzellen erreichen 19,4% Wirkungsgrad
Zusammen mit der RENA GmbH (Gütenbach) und SoLayTec (Eindhoven, Niederlande) hat Imec außerdem kristalline Silizium-Solarzellen vom Typ i-PERC entwickelt, die 165 Mikrometer dünn und 156 mm x 156 mm groß sind und in einer Kleinproduktion bereits einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 19,4% erreicht haben.
Diese Solarzellen wurden mit der ALD-Passivierung (atomic layer deposition) im Siebdruckverfahren ohne selektive Emitter-Technologie hergestellt. Imec produzierte diese Zellen auf seiner Pilotlinie mit RENA-Zubehör für das Polieren der Rückseite und Entfernen des Emitters sowie dem Verfahrenstechnologie-Werkzeug „InPassion LAB“ von SoLayTec zur ALD-Passivierung.

Imec und SolarWorld entwickeln Module aus ultradünnen Solarzellen
Und schließlich haben Imec und die SolarWorld AG (Bonn) eine monokristalline PERC-Solarzelle entwickelt, die 100 Mikrometer dünn und 156 mm x 156 mm groß ist und in ein 255-W-Modul der Klasse A integriert wurde.
Die Module wurden auf der vollautomatischen Produktionslinie von SolarWorld hergestellt. Dies belege, wie stabil die PERC-Technologie und die Qualität der Anlagen von SolarWorld seien, betont Imec. Diese Solarzellen erreichten einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 18,5%.

26.09.2012 | Quelle: Imec | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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