Photovoltaik-Unternehmen Conergy meldet Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals; Vorstand beruft außerordentliche Hauptversammlung, keine Kapitalmaßnahmen geplant

Der Vorstand der Hamburger Conergy AG zeigt an, dass ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten ist (§ 92 Abs. 1 Aktiengesetz).

Das Eigenkapital der Conergy AG liege zum Stichtag 30.09.2012 bei 72 Millionen Euro, berichtet das Solar-Unternehmen in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund werde der Vorstand unverzüglich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.

Ausstieg aus Liefervertrag für Solar-Wafer und aktueller Geschäftsverlauf belasten das Ergebnis
Die Einberufung werde in den nächsten Tagen mit der Veröffentlichung der Tagesordnung erfolgen. Ursächlich für den Verlust seien der aktuelle Geschäftsverlauf sowie die einmalige Ergebnisbelastung aus der Vertragsauflösung mit dem amerikanischen Wafer-Hersteller MEMC Electronic Materials, Inc. (MEMC).
Am 25. September 2012 hatte die Hamburger Conergy AG ihren ursprünglich noch bis 2018 laufenden Liefervertrag mit MEMC beendet und sich auf diese Weise mit sofortiger Wirkung von einer Abnahmeverpflichtung für Siliziumwafer in einer Größenordnung von rund 600 Millionen US-Dollar befreit. Im Gegenzug verblieb der Gegenwert einer in 2007 geleisteten Bar-Sicherheit von rund 21 Millionen UDS bei MEMC, was zu der einmaligen Ergebnisbelastung führte.

Conergy-Vorstandvorsitzender Comberg: "Keine Kapitalmaßnahmen geplant" 
„Die Einberufung der außerordentlichen Hauptversammlung hat keine Auswirkungen auf unseren operativen Geschäftsbetrieb. Wir kommen damit lediglich unserer rechtlichen Informationspflicht an unsere Aktionäre nach. Wir planen derzeit keine Beschlüsse zu Kapitalmaßnahmen auf der Aktionärsversammlung“, sagte der ConergyVorstandvorsitzende Dr. Philip Comberg. „Die Auflösung des Vertrages ist für Conergy eine Befreiung von einer schweren Last aus der Vergangenheit und eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Fortkommen des Unternehmens.“

Conergy kann stärker vom allgemeinen Preisrückgang bei siliziumbasierten Photovoltaik-Produktionsmaterialien profitieren
Seit der Vertragsauflösung Ende September könne Conergy den Bedarf an Produktionsmaterialien zu marktgerechten Preisen und frei von den im Verhältnis zum heutigen Marktumfeld ungünstigen Vertragskonditionen beziehen, die mit MEMC vereinbart waren. Der Systemanbieter könne jetzt flexibel agieren und die Kostenstrukturen auf der Rohstoffseite weiter senken, weil das Unternehmen nunmehr noch stärker am allgemeinen Preisrückgang von siliziumbasierten Produktionsmaterialien partizipieren könne.
 

23.10.2012 | Quelle: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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