centrotherm photovoltaics: Sanierung durch Zusammenlegung von Aktien und anschließende Kapitalerhöhung geplant; Unternehmen erwartet 2014 Schwarze Zahlen

Der Vorstand der centrotherm photovoltaics AG (Blaubeuren) hat am 24.10.2012  beschlossen, mit den wesentlichen Gläubigergruppen in die Feinabstimmung des im Entwurf beim Insolvenzgericht Ulm eingereichten Insolvenzplans einzutreten, so das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung.

Der Entwurf des Insolvenzplans sieht vor, dass die Gesellschaft unter Beibehaltung der Börsennotierung fortgeführt und die Kapitalstruktur des Technologie-Anbieters für Hersteller von Solarzellen und Solarsilizium durch eine Einbringung der Forderungen der ungesicherten Gläubiger am Unternehmen umgestaltet wird.

Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von fünf zu eins
Der Insolvenzplan bedarf der Zustimmung der Gläubiger und der Bestätigung durch das Insolvenzgericht.
centrotherm will mit dieser Maßnahme einen Ausgleich der Interessen der Anteilseigner und der Gesellschaft am Fortbestand und am Kapitalmarktzugang des Unternehmens sowie der Gläubiger an der bestmöglichen Befriedigung ihrer Forderungen schaffen.
Das Grundkapital der Gesellschaft, das derzeit 21.162.382 Euro beträgt und in ebenso viele auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt ist, soll hierzu nach der Einziehung von zwei unentgeltlich zur Verfügung gestellten Aktien durch Zusammenlegung der verbleibenden 21.162.380 Aktien im Verhältnis von fünf zu eins um 16.929.904 Euro auf 4.232.476 Euro herabgesetzt werden (Kapitalschnitt).

Anschließende Sachkapitalerhöhung
In einem sich unmittelbar anschließenden Schritt soll das Grundkapital im Wege einer Sachkapitalerhöhung wieder um 16.929.904 Euro auf 21.162.380 Euro erhöht werden (Debt to Equity-Swap).

Gläubiger werden nicht unmittelbar als Aktionäre an der Gesellschaft beteiligt
Die ungesicherten Gläubiger der Gesellschaft sollen zu diesem Zweck 70 % ihrer unbedingt und ohne Beschränkung festgestellten Forderungen an eine Verwaltungsgesellschaft abtreten, die die insgesamt 16.929.904 neuen Aktien im Rahmen des Debt to Equity-Swaps zeichnet.
Die Zahlung der verbleibenden 30 % der Forderungen wird bis Ende 2015 unverzinslich gestundet. Nach Durchführung der Umstrukturierung wird diese Verwaltungsgesellschaft 80 % des Grundkapitals und der Aktien der Gesellschaft halten.
Die Gläubiger werden nicht unmittelbar als Aktionäre an der Gesellschaft beteiligt, können aber mittelbar am Erfolg und an Wertsteigerungen des Unternehmens partizipieren, namentlich an den Erlösen, die bei einem späteren Verkauf der neuen Aktien erzielt werden.

Turnaround im Jahr 2014 erwartet, wenn der Markt für PV-Produktionstechnik deutlich anzieht
Bei einer erfolgreichen Umsetzung der geplanten Restrukturierung des Unternehmens und einem für 2014 erwarteten deutlichen Anstieg des Markts für Produktionstechnik für die Photovoltaik-Industrie rechnet centrotherm nach der derzeitigen Planung mit einem positiven Ergebnis (Turnaround) für das Jahr 2014.
Auf der Basis der für 2014 angenommenen positiven Marktentwicklung plant die Gesellschaft für 2013 mit einem negativen EBITDA in Höhe von knapp 18 Millionen Euro sowie einem Jahresfehlbetrag von 24 Millionen Euro und für die Jahre 2014 und 2015 mit einem positiven EBITDA von jeweils 37 Millionen Euro sowie einem Jahresüberschuss von 22 bzw. 23 Millionen Euro. 

25.10.2012 | Quelle: centrotherm photovoltaics AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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