Insolventes Photovoltaik-Unternehmen Sovello muss Kernmannschaft weiter verkleinern; 120 Mitarbeiter sollen gehen; Investorenprozess dauert an
Die Belegschaft sei bereits informiert worden. Insgesamt bleiben rund 50 der zuletzt 170 Mitarbeiter im Unternehmen. Die restlichen Arbeitnehmer werden zum 1. November freigestellt.
Insolvenzverwalter Flöther: "Bis heute liegt kein ausreichendes Angebot eines Investors vor"
Die bisher 170 Mitarbeiter der Kernmannschaft hatten nach Einstellung der Produktion im August die Produktionsanlagen betriebsbereit gehalten und den Vertrieb für den Fall des Verkaufs an einen Investor aufrechterhalten.
„Wie befürchtet, gestaltet sich der Verkaufsprozess aber sehr schwierig“ so Flöther. „Bis heute liegt kein ausreichendes Angebot eines Investors vor.“
Zwar hätten die Interessenten ihre Angebote zuletzt finanziell und konzeptionell angepasst. Die Kaufangebote seien jedoch immer noch nicht hinreichend.
Desaströse Finanzlage des Unternehmens spitzt sich weiter zu
„Wegen der bereits bei Verfahrenseröffnung festgestellten desaströsen und sich weiter zuspitzenden Finanzlage des Unternehmens, sind wir nun gezwungen, die Kernmannschaft weiter zu verkleinern", sagte Flöther.
Der Insolvenzverwalter setze den Investorenprozess und die Gespräche mit den bestehenden Interessenten dennoch mit Hochdruck fort, um das Unternehmen unter Umständen doch noch zu retten.
„In diesem extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld der Solar-Branche ist es auf jeden Fall schwer, einen geeigneten Investor zu finden. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf", unterstrich Flöther.
200 ehemalige Mitarbeiter haben einen neuen Arbeitsplatz gefunden
Sollte mittelfristig kein Investor gefunden werden, müsse der Geschäftsbetrieb eingestellt werden. Die gekündigten und ehemaligen Mitarbeiter von Sovello hatten vergangenen Dienstag ein weiteres "Speed-Dating" mit Arbeitgebern der Region Anhalt-Bitterfeld. Nach Angaben der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg haben 200 ehemalige Mitarbeiter bisher einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben.
Das Unternehmen hatte am 14. Mai 2012 Insolvenz angemeldet. Zunächst versuchte die Geschäftsführung eine Sanierung in Eigenverwaltung. In den zweieinhalb Monaten bis Insolvenzeröffnung am 1. August hatte sich die Situation jedoch weiter verschlechtert, so dass das zuständige Amtsgericht Dessau-Roßlau eine Fortsetzung der Eigenverwaltung ablehnte und mit Lucas F. Flöther einen Insolvenzverwalter einsetzte.
26.10.2012 | Quelle: Sovello GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH