EUROSOLAR zeichnet Akteure der Energiewende mit dem Europäischen Solarpreis aus; Projekte mit gebäudeintegrierter Photovoltaik und Elektroladestation unter den Preisträgern

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR hat am 07.12.2012 sieben Preisträger mit dem Europäischen Solarpreis 2012 geehrt. Die Auszeichnungen gingen nach Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Spanien, Ungarn und in die Schweiz.

Wegbereiter für eine klimastabile, energetisch nachhaltige und gerechte Welt

„Der Solarpreis ist eine Auszeichnung für herausragendes Engagement beim Einsatz erneuerbarer Energien. Die heute ausgezeichneten Preisträger sind wichtige, innovative und erfolgreiche Wegbereiter der Zukunft, in ihren Ländern, für ein erneuerbares Europa und für eine klimastabile, energetisch nachhaltige und gerechte Welt. Sie zeigen insbesondere, dass die Energiewende von vielen Akteuren aus allen Bereichen der Gesellschaft getragen wird“, sagte Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V.

Kroatische Landkreise und Stadt Zagreb für Solar-Finanzierungsprogramm geehrt
In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ ging der Europäische Solarpreis in diesem Jahr nach Kroatien an die Kreise Zagreb, Karlovac, Krapina-Zagorje und die Stadt Zagreb.
In den Kreisen wurde ein nachhaltiges Finanzierungsmodell ins Leben gerufen, um den Bürgern die Investition in Solarenergie zu erleichtern. Das Programm wurde durch die regionale Energieagentur Nord-West Kroatiens umgesetzt. Inzwischen haben landesweit Kreise und Städte die populäre Kampagne übernommen.

Plusenergiebau mit integrierter Photovoltaik-Anlage
In der Kategorie Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien wurde die Umwelt Arena AG aus der Schweiz für ihren 203 %-Plusenergiebau ausgezeichnet. Dank der Kombination der vorbildlich integrierten Photovoltaik-Anlage mit innovativer Gebäudetechnik, produziert die Umwelt Arena fast doppelt so viel Energie wie benötigt. Der Plusenergiebau präsentiert damit auf beispielhafte Weise, wie Architektur, Ästhetik und Ökologie optimal vereint werden können.

Spanische Energiegenossenschaft setzt auf Selbstversorgung
In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ erhielt die spanische Energiegenossenschaft Som Energia den Europäischen Solarpreis. Die Kooperative verknüpft vorbildlich den genossenschaftlichen Gedanken mit bürgerschaftlichem Engagement und einer regionalen Energieerzeugung aus regenerativen Energien. Es sind schon einige Solaranlagen und auch Spaniens erste Bürger-Biogasanlage gebaut worden. Ziel ist es, soviel Strom zu produzieren wie die Mitglieder verbrauchen.

Solarpreis für das Architekturkonzept des Turiner Bahnhofsneubaus
In der Kategorie  "Solares Bauen und Stadtentwicklung“ sind der Architekt Silvio d’Ascia aus Paris sowie die IBA Hamburg zusammen mit der Forschungsgruppe Prof. Dr.-Ing. Dieter D. Genske von der FH Nordhausen ausgezeichnet worden. Silvio d’Ascia erhielt den Solarpreis für das solare Architekturkonzept des Turiner Bahnhofsneubau Porta Susa.
Die im Dach des Gebäudes integrierte 600 kWp-Solarstromanlage ist ein gelungenes Beispiel für die Einbindung der Photovoltaik in die Architektur. Durch die zentrale Lage des Bahnhofs wird die Nutzung der Solarenergie öffentlichkeitswirksam präsentiert.

Energieatlas zeigt Stadt Nordhausen als "erneuerbares Kraftwerk"
Die IBA Hamburg und Prof. Dr.-Ing. Genske von der FH Nordhausen mit seinem Forscherteam dokumentieren in einem Energieatlas einen räumlich-strategischen Ansatz für den energetischen Umbau des Stadtviertels Wilhelmsburg. Im Energieatlas wird die Stadt als erneuerbares Kraftwerk dargestellt. Es werden nachhaltige Konzepte und Projekte für die klimaverträgliche Metropole der Zukunft entwickelt.

Tankstelle in Budapest um Elektroladestation und Photovoltaik-Anlage erweitert
In der Kategorie „Transportsysteme“ wurde die Europa Studio Ltd. aus Ungarn ausgezeichnet, die in einer konventionellen Tankstelle in Budapest eine Elektroladestation und eine Photovoltaik-Anlage eingebunden hat. Sie wirkt als Forderung für den Ausbau einer flächendeckenden solaren Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Das Projekt dient der Bewusstseinsbildung und hebt die Notwendigkeit des Umstiegs auf Elektroantriebe anschaulich hervor.

Österreichischer Solar-Pionier Franz Niessler für sein Lebenswerk geehrt
Der Sonderpreis für persönliches Engagement ging an Ing. Franz Niessler aus Österreich. Seit einem halben Jahrhundert kämpft Franz Niessler unablässig für das Ziel einer nachhaltig regionalen und erneuerbaren Energieversorgung. Er etablierte zusammen mit anderen engagierten Mitstreitern den Wiener „Solarstammtisch“, ein gut besuchtes monatliches Treffen zum Informations- und Erfahrungsaustausch mit internationalem Ruf. Franz Niessler zählt zu den bedeutendsten Solarpionieren Österreichs und international.

Vorbilder für die Ausbreitung der erneuerbaren Energien
Der Europäische Solarpreis wird alljährlich von der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V. in Kooperation mit der KfW Bankengruppe verliehen. Dieses Jahr wurde der Solarpreis zum 19. Mal an Kommunen, Unternehmen, lokale Vereine, Architekten sowie an Einzelpersonen vergeben. Ausgezeichnet wurden innovative Projekte und Initiativen sowie engagierte Vorreiter im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Werner Oerter, Bereichsleiter der KfW Mittelstandsbank, betonte: „Die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien befinden sich in einem starken Wandel und weder Deutschland noch Europa sind Energieinseln. Vielmehr verstärken sich weltweit die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Energieträgern, den Märkten und den Energiepreisen immer mehr. In diesem sich dynamischen entwickelnden Umfeld ist die vorbildhafte Wirkung der Preisträger für die Ausbreitung der erneuerbaren Energien besonders bedeutsam.“
Weitere Informationen sowie die Würdigungen der Preisträgern  unter www.eurosolar.org
  

10.12.2012 | Quelle: EUROSOLAR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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