Photovoltaik in den USA: 684 MW im dritten Quartal installiert; Zubau von 1,2 GW im vierten Quartal erwartet

GTM Research (Boston, Massachusetts, USA) und der US-Solarbranchenverband SEIA (Washington DC, USA) haben einen Photovoltaik-Marktbericht für das dritte Quartal 2012 veröffentlicht. Laut dem „US Solar Market Insight Report" wurden in diesem Zeitraum in den Vereinigten Staaten Photovoltaik-Anlagen und -Kraftwerke mit 684 MW Nennleistung installiert.

Das sind 12% weniger als im zweiten Quartal des laufenden Jahres, aber 44% mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Damit kommen die USA in den ersten drei Quartalen auf einen Photovoltaik-Zubau von 1,99 GW. Das ist mehr als im gesamten letzten Jahr. GTM und SEIA rechnen im vierten Quartal mit einer noch stärkeren Marktentwicklung.
„Das dritte Quartal war schon bemerkenswert für den US-amerikanischen PV-Markt. Das ist aber erst der Einstieg in das, was wir für das vierte Quartal erwarten“, sagte GTM-Vizepräsident Forschung Shayle Kann. „Wir rechnen im vierten Quartal mit einem PV-Zubau von 1,2 GW, da die Projektentwickler bei gewerblichen und Großprojekten noch die Jahresendfrist einhalten wollen.“
„Auch der Markt der privaten Solarstromanlagen wird im vierten Quartal wieder ein Rekordvolumen erreichen, da sich fremdfinanzierte private Solarstromanlagen (Solar Leasing) in reifen, rentablen Märkten immer mehr durchsetzen.“

Solar Leasing treibt privaten PV-Markt an
Im dritten Quartal wurden in den USA private Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 118 MW installiert, so viel wie nie zuvor. Dieser Markt werde durch fremdfinanzierte Anlagen ab 2013 noch größer, betonen GTM und SEIA.
Ihr Anteil betrug im letzten Quartal in Arizona, Colorado, Kalifornien und Massachusetts bereits zwischen 57% und 91%.
Der gewerbliche Sektor und PV-Großkraftwerke beherrschen jedoch nach wie vor den US-Markt: Gewerbliche Photovoltaik-Anlagen mit 257 MW wurden neu installiert, das sind 24% mehr als im vorherigen Quartal. Bei den Photovoltaik-Kraftwerken ging der Zubau auf 309 MW zurück.

Preise für Photovoltaik-Anlagen sinken weiter
Auch die Preise für Solarstromanlagen sinken weiter. Bei privaten PV-Anlagen ging der Preis um 4,4% auf 5,21 US-Dollar (4,02 Euro) pro Watt zurück, bei Anlagen auf öffentlichen und Gewerbegebäuden um 3,5% auf 4,18 US-Dollar (3,22 Euro) je Watt. Die Preise für große PV-Kraftwerke brachen am stärksten ein: Sie waren mit 2,40 USD (1,85 Euro) pro Watt um 30% niedriger als im dritten Quartal 2011.
Die Preise für Photovoltaik-Komponenten sinken zwar nach wie vor, aber Genehmigungs- und andere „weiche“ Kosten behindern nach wie vor das Wachstum des privaten und gewerblichen Solarstrom-Segments in den USA.

Arizona kämpft mit Kalifornien um Spitzenposition
Mit einem Zubau von 194 MW bleibt Kalifornien der größte PV-Markt der Vereinigten Staaten, dicht gefolgt von Arizona mit 192 MW. In New Jersey, dem drittgrößten Markt, gingen die Neuinstallationen um 33% auf 69 MW zurück, Massachusetts ist mit 40 MW auf Platz vier.
Der US-Markt wird noch immer von einigen großen Bundesstaaten beherrscht: Zwei Drittel der neuen PV-Anlagen und -Kraftwerke (nach Leistung) wurden in Kalifornien, Arizona und New Jersey installiert.
Die installierte Leistung von Photovoltaik- und Solarthermie (CSP) -Kraftwerken in den USA liegt inzwischen bei 6,4 GW. Das ist noch immer weniger als allein die installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland 2011. Nach Angaben von GTM sollen nächstes Jahr jedoch einige große solarthermische Kraftwerke an das Netz gehen.

12.12.2012 | Quelle: GTM/SEIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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