Netzparität in den USA in Sicht: Gestehungskosten für Strom aus Photovoltaik-Anlagen nähern sich dem Stromverbraucher-Tarif

Laut einer Studie des Chefanalysten Michael Barker von NPD Solarbuzz (San Francisco, Kalifornien, USA) nähern sich die Gestehungskosten (levelized cost of electricity, LCOE) für photovoltaisch erzeugten Strom in den USA allmählich dem Stromtarif für Endverbraucher (Netzparität).

Barker berichtet von einem zweistelligen Rückgang der PV-Stromgestehungskosten in jedem US-Bundesstaat. Von den vier führenden Photovoltaik-Märkten, die er untersuchte, war dies in Arizona am deutlichsten zu beobachten. Der Vergleich mit den Stromtarifen allein würde jedoch nicht alles über die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik sagen, betont der Analyst.

“Bei dieser einfachen Grafik muss berücksichtigt werden, dass die Strompreise in einigen Märkten oft so gewählt werden, dass Strom aus Photovoltaik-Anlagen sowohl quantitativ als auch hinsichtlich der zeitlichen Verteilung, bereits schon mit den Spitzenlastpreisen mithalten kann“, sagt Barker.
„In Kalifornien beispielsweise ist der Markt abgestuft, das heißt, dass Strompreise je nach Verbrauch zwischen 0,11 und 0,34 US-Dollar (0,08 – 0,25 Euro) variieren können.“
„Das ist besonders für gewerbliche Kunden wichtig, die viel Strom verbrauchen. Es bedeutet, dass Solarstrom hier mit Tarifen der Stufen 4 oder 5 konkurriert und nicht mit den Strompreisen, die viele Privatkunden bezahlen.“

In Hawaii ist Strom aus Photovoltaik-Anlagen viel billiger als vom Versorger
Wie auf vielen Inseln liegen auch in Hawaii seit einiger Zeit die Gestehungskosten von Solarstrom sowohl aus privaten Anlagen als auch bei Photovoltaik-Kraftwerken unter dem Stromtarif. Für Anlagen mit einer Nennleistung über 100 kW sind sie sogar nur rund halb so hoch.
Laut einer Grafik von NPD Solarbuzz betragen die Stromgestehungskosten bei Photovoltaik-Anlagen über 100 kW in Arizona 0,16 USD (0,12 Euro) pro kWh, etwa so viel wie in Hawaii. Der durchschnittliche Strombezugstarif in Arizona liegt jedoch bei 0,10 USD (0,07 Euro) pro kWh.
Dass Strom aus Photovoltaik-Anlagen die Kosten senken kann, ist laut Barker einer der Hauptantreiber im US-Markt, vor allem in Staaten mit hohen Stromtarifen, oder in Bundesstaaten, in denen die Tarife von der Zeit, dem Tag und der Menge abhängen.
Der Blog von Michael Barker ist zugänglich unter http://www.solarbuzz.com/resources/analyst-insights/us-solar-lcoe-edging-closer-to-retail-rates
 

16.01.2013 | Quelle: NPD Solarbuzz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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