Bosch veröffentlicht vorläufige Zahlen für 2012: Verlust im Photovoltaik-Geschäft voraussichtlich rund eine Milliarde Euro

Die sich abkühlende weltweite Konjunktur hat die Wachstumsdynamik der Bosch-Gruppe gebremst. Nach vorläufigen Zahlen wuchs der Umsatz des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens 2012 um 1,6 Prozent auf 52,3 Milliarden Euro.

Die verhaltene Umsatzentwicklung sowie Sonderabschreibungen und Verluste im schwierigen Photovoltaik-Geschäft in Höhe von voraussichtlich rund einer Milliarde Euro hatten deutliche Rückwirkungen auf die Ertragslage, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) liegt nach den vorläufigen Zahlen bei rund zwei Prozent vom Umsatz. „Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2012 kann uns trotz leichter Umsatzerhöhung und positivem Free-Cash-Flow nicht zufriedenstellen“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Im Jahr 2013 soll deshalb vordringlich an der Verbesserung der Ertragskraft gearbeitet werden, ohne dabei die Investitionen in die Zukunft zu vernachlässigen.

Konjunkturelle Eintrübung in nahezu allen Bereichen; Preisverfall in der Photovoltaik
Die Eintrübung der Weltkonjunktur war in allen Bereichen der Bosch-Gruppe spürbar. Im Unternehmensbereich Industrietechnik wirkten sich der Abschwung im Maschinenbau und ein erneuter Preisverfall in der Photovoltaik in Höhe von 40 Prozent negativ aus.
Mitte Januar 2013 hatte das Tochterunternehmen aleo solar AG (Oldenburg, Prenzlau) einen Umsatzrückgang im Jahr 2012 um 39 Prozent gemeldet und ein deutlich negatives Ergebnis angekündigt. 
In der regionalen Betrachtung wird die schwierige Entwicklung in Europa deutlich. Hier wurde der Vorjahresumsatz um zwei Prozent unterschritten. Erfreulich entwickelte sich das Geschäft in Nordamerika mit einem Zuwachs von 17 Prozent. In Südamerika blieb der Umsatz dagegen um 16 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die Region Asien-Pazifik zeigte ein verhaltenes Wachstum in Höhe von fünf Prozent.

Belegschaftsaufbau an Umsatzentwicklung angepasst
Der weitere Aufbau der Belegschaft wurde 2012 gebremst und an die Umsatzentwicklung angepasst. Die Zahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiter der Bosch-Gruppe erhöhte sich zum 01.01.2013 um etwas mehr als ein Prozent auf rund 306 000. In Deutschland blieb die Zahl der Beschäftigten nahezu unverändert bei rund 119 000.

Verhaltene Wachstumserwartungen für 2013
Für 2013 erwartet Bosch nach aktueller Einschätzung eine Erhöhung der globalen Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent. Dabei werden allerdings erhebliche Risiken gesehen, die noch nicht in der Prognose abgebildet sind, insbesondere die europäische Schuldenkrise. Auf Basis dieser Erwartungen rechnet die Bosch-Gruppe für 2013 im Vergleich zum Vorjahr mit einem etwas besseren, aber keinem starken Umsatzwachstum.

Maßnahmen zur Stärkung der Ertragskraft; Strategische Ausrichtung bekräftigt
Um die Ertragskraft kurzfristig zu erhöhen, hat Bosch umfassende Maßnahmen zur Reduzierung der Fixkosten und zur flexibleren Anpassung an Konjunkturschwankungen beschlossen. Zur strategischen Neuausrichtung der Photovoltaik würden im Interesse einer verantwortungsvollen Lösung alle denkbaren Möglichkeiten derzeit weiter ausgelotet, heißt es in der Pressemitteilung.
Grundsätzlich sieht sich Bosch im Hinblick auf die weltweiten Megatrends gut aufgestellt mit den Themen Energieeffizienz, Umweltschutz, Ressourcenschonung sowie Sicherheit und Komfort.

Neuer Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik umfasst Security Systems, Thermotechnology und Solar Energy
Im zunehmend dynamischen Umfeld will Bosch in Zukunft verstärkt die Trends auf den Märkten analysieren, um neue Entwicklungen früh erkennen und schnell reagieren zu können. Gleichzeitig richtet die Bosch-Gruppe ihre organisatorische Aufstellung entsprechend aus. So wurde Anfang Januar 2013 der vierte Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik geschaffen. Er umfasst die Aktivitäten der Geschäftsbereiche Security Systems, Thermotechnology und Solar Energy sowie die 2011 gegründete Tochtergesellschaft Bosch Energy and Building Solutions.

24.01.2013 | Quelle: Bosch-Gruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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