Photovoltaik-Handelsstreit: Solar-Bündnis CASM legt Widerspruch gegen Geltungsbereich der US-Schutzzölle auf chinesische PV-Produkte ein

Wie angekündigt, legte das US-amerikanische Solar-Bündnis „Coalition for American Solar Manufacturing“ (CASM) am 01.02.2013 Widerspruch gegen den Geltungsbereich der Schutzzölle auf Photovoltaik-Importe aus China ein.

CASM will, dass alle chinesischen Photovoltaik-Module mit Schutzzöllen belegt werden, ob sie nun aus chinesischen oder anderen Solarzellen bestehen. Außerdem widerspricht das Solar-Bündnis der Entscheidung, dass Chinas Subventionen für Aluminium und Walzglas nicht untersucht werden sollen und für einige große chinesische Photovoltaik-Unternehmen andere Zölle gelten.

“Für diese Fälle hat die US-Regierung lange Untersuchungen angestellt und versucht, die für unsere Solar-Industrie wettbewerbsschädlichen, zerstörerischen, illegalen Handelspraktiken Chinas zu stoppen“, sagte der Präsident von SolarWorld Americas, Gordon Brinser.
„Jetzt wollen wir die Sache zu Ende bringen. Amerikanische Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.“

Handelsbeschwerde richtete sich ursprünglich gegen Solarzellen und Photovoltaik-Module aus China
Im vergangenen Jahr führte das US-Handelsministerium Antidumping- und Schutzzölle zwischen 24 % und 255 % auf importierte chinesische Solarzellen und aus diesen hergestellte Module ein. Das Solar-Bündnis hatte ursprünglich gefordert, Solarzellen und auch sämtliche Module aus China einzubeziehen, aber das US-Handelsministerium beschränkte seine Entscheidung auf die Zellen. Viele chinesische Hersteller umgingen die Zölle einfach, indem sie Solarzellen aus Taiwan oder anderen Länder verarbeiteten.
CASM argumentiert, dass solche Modulhersteller dieselben staatlichen Förderungen erhielten und Dumping-Produkte herstellten wie die anderen chinesischen Unternehmen.

Widerspruch gegen niedrigere Zölle
Der Widerspruch bezieht sich auch auf die Entscheidung, dass für einige große chinesische Photovoltaik-Unternehmen wie Trina Solar, Hanwha SolarOne, Chint Solar and JA Solar niedrigere Schutz- und Antidumping-Zölle gelten.
CASM argumentiert, diese hätten keinen Nachweis erbracht, dass sie letztlich nicht doch dem Staat gehörten oder von ihm kontrolliert würden.
Das Solar-Bündnis wird vom US-Tochterunternehmen der SolarWorld AG (Bonn) angeführt. Im Oktober 2012 sagte dessen Sprecher Ben Santarris dem SolarServer, das Untenehmen habe vor, Widerspruch gegen den Geltungsbereich der Schutzzölle einzulegen. Link zum Interview:
http://www.solarserver.com/solar-magazine/solar-interviews/solar-interviews/an-interview-with-solarworld-americas-head-of-corporate-communications-and-sustainability-ben-santarris-on-the-doc-trade-ruling.html
 

04.02.2013 | Quelle: CASM; Foto: Arise Technologies | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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