Conergy meldet Markteintritt in Nordafrika: Erstes Photovoltaik-Kraftwerk in Tunesien liefert Solarstrom für Entsalzungsanlage; 100% Eigenverbrauch

Mit dem Markteintritt in Tunesien erweitert der Photovoltaik-Systemanbieter Conergy (Hamburg) sein internationales Netzwerk nach Nordafrika.

Dort sicherte sich Conergy in einem Ausschreibungsverfahren den Auftrag über die mit einer Nennleistung von 210 Kilowatt (kW) zweitgrößte Photovoltaik-Anlage des Landes.

352 Megawattstunden Solarstrom pro Jahr

Das PV-Kraftwerk produziert Solarstrom für eine Grundwasserentsalzungsanlage in einer wasserarmen Wüstenregion in Ben Guardane in der Provinz Medenine im Südosten des Landes, nahe der vorgelagerten Ferieninsel Djerba.
In der wasserarmen Region werden künftig rund 900 Conergy PowerPlus-Module auf Conergy SolarLinea- Gestellen jährlich 352 Megawattstunden (MWh) Solarstrom produzieren, berichtet Conergy. Den Gleichstrom wandeln 15 Conergy IPG T-Wechselrichter in Wechselstrom um, bevor die Entsalzungsanlage die Energie zur Trinkwassergewinnung nutzt.

Wasserversorger nutzt 100% des Solarstroms für die Entsalzungsanlage
Der tunesische Premierminister Hamadi Jebali hat die Entsalzungsanlage im November 2012 feierlich in Betrieb genommen, bis März 2013 wird nun die Solarstromanlage gebaut. Nach Netzanschluss decke das PV-Kraftwerk 70% des gesamten Energiebedarfs der Entsalzungsanlage, berichtet Conergy. Eine Einspeisevergütung erhalte die Solarstromanlage nicht, der Betreiber setze auf Eigenverbrauch: 100% des Solarstroms nutze der lokale Wasserversorger Sonede, für die Entsalzungsanlage und könne so die Bevölkerung täglich mit insgesamt 1,8 Millionen Litern Trinkwasser versorgen.

Conergy Vorstand Gorski: „Mittelost und Nordafrika sind für Solarenergie prädestiniert“
„Mittelost und Nordafrika, die sogenannten MENA-Staaten, sind durch die extrem hohen Einstrahlungswerte für Solarenergie prädestiniert“, sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski.
„Für die gesamte MENA-Region besteht nach Expertenschätzungen ein Potenzial von rund 7 Gigawatt bis 2020 und 37 Gigawatt bis 2030. Haupttreiber dieses erwarteten Wachstums sind dabei Saudi Arabien und die Türkei. In vielen anderen Ländern sind wir allerdings erst am Anfang, so auch in Tunesien. Solar spielte hier bisher keine große Rolle. Die tunesische Regierung setzt jedoch auf den künftigen Ausbau erneuerbarer Energien und plant entsprechende Investitionen. Experten rechnen deshalb mit einem Marktpotenzial von etwa 200 Megawatt bis 2020.“

Tunesische Regierung plant erheblichen Ausbau der Stromnetze
Die von der Regierung in 2010 angekündigten ehrgeizigen Ziele liegen mit rund 1 Gigawatt aus erneuerbaren Energiequellen bis 2016 und 4,7 Gigawatt bis 2030 zwar wesentlich höher, sind aufgrund der politischen Lage im Land nach der Revolution jedoch kaum mehr realistisch.
Dennoch rechnen Experten damit, dass in dem Maghreb-Staat künftig erhebliches solares Wachstum stattfindet. Abhängig ist dies jedoch vor allem von entsprechenden Investitionen. Derzeit gibt es in Tunesien noch keine staatliche Einspeisevergütung, die Regierung plant jedoch vor allem das tunesische Energienetz stark auszubauen. So will sie langfristig einen Stromtransport nach Europa oder die Nachbarländer ermöglichen.

Japanischen Regierung schenkt Tunesien ein PV-Kraftwerk
Das 4.000 Quadratmeter große Solar-Kraftwerk für die Entsalzungsanlage ist eine Schenkung der japanischen Regierung an Tunesien. Den Auftrag sicherte sich Conergy bei einem Ausschreibungsverfahren des japanischen Unternehmens Takaoka und zeichnet als Generalunternehmer sowohl für die Planung und Auslegung der Anlage verantwortlich als auch für die Komponentenlieferung und den Bau des Parks, bei dem der Systemanbieter mit dem lokalen Partner Bonna zusammenarbeitet.

18.02.2013 | Quelle: Conergy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen