Indischer Bundesstaat Chhattisgarh verteilt kostenlose Solar-Lampen an Millionen Familien und Schulkinder

Der zentralindische Bundesstaat Chhattisgarh hat entschieden, allen Haushalten in Dörfern ohne Stromanschluss kostenlos Solar-Lampen zur Verfügung zu stellen. Davon profitieren 1,3 Millionen arme Familien.

Zusätzlich sollen 1,65 Millionen Schulkinder mit Solarstrom (Photovoltaik) betriebene Leselampen für ihre Hausaufgaben erhalten, berichtet green energy against poverty e.V. (Bonn) in einer Pressemitteilung. Zum Einsatz kommen Geräte des indischen Herstellers THRIVE, einem langjährigen Technologie-Partner der Hilfsorganisation.
„Über drei Jahre habe ich daran gearbeitet, den Regierungen zu vermitteln, dass sie bereits nach kurzer Zeit sparen – und zugleich die Menschen besseres Licht bekommen“, sagt THRIVE-Chef Ranga Bodavala. „Damit erfüllt sich mein Traum, dass alle Menschen endlich richtiges Licht haben.“

Solar-Lampen billiger als Petroleum-Subventionen
Finanziert wird das Großprojekt durch die Einsparung von Subventionen: Die Solar-Lampen sollen die bisher verwendeten Petroleumlampen ersetzen, deren Brennstoff vom Staat bezuschusst wird.
Nach dem staatlichen Verteilungssystem für Bedürftige stehen jeder Familie 4 Liter Petroleum im Monat zu, was aber nur etwa die Hälfte des tatsächlichen Bedarfs decke. Die Subventionen dafür belaufen sich auf ungerechnet 35 Millionen Euro pro Jahr. Die gesamten Investitionskosten für die neuen Solar-Lampen betragen etwa 30 Millionen Euro. Damit würde sich die Investition bereits innerhalb eines Jahres rechnen und vermeidet während der zehnjährigen Lebensdauer der Lampen Kosten, die sich weder die Armen noch der Staat leisten konnten.

Indisches Stromnetz ist unzuverlässig und chronisch überlastet
44 % der Inder haben keinen Stromanschluss. Für entlegene Dörfer wäre die Elektrifizierung besonders aufwändig, da zum Bau von Stromleitungen die nationale Forstbehörde kooperieren müsste. Überdies ist das indische Stromnetz unzuverlässig und chronisch überlastet. Für die neuen tragbaren Solar-Lampen ist kein Stromanschluss nötig: Solarzellen erzeugen den Strom und laden damit direkt die Akkus.
Eine tragbare Solarlampe kostet 15 Euro und gibt Licht für einen ganzen Raum, eine solare Leselampe für Schulkinder kostet 5 Euro. green energy against poverty sammelt weiter Geld für Projekte mit diesen Lampen.

02.03.2013 | Quelle: green energy against poverty e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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