Liquiditätsmanagement gewinnt für Photovoltaik-Projektentwickler an Bedeutung

Nach Jahren des Booms bei Photovoltaik-Projekten stellen Entwickler nun fest, wie wichtig das Liquiditätsmanagement in der aktuellen Situation der Branche ist, berichtet die Milk the Sun GmbH (Berlin), Betreiber des gleichnamigen Photovoltaik-Marktplatzes.

Die neue Herausforderung sei weniger durch technische oder projektbezogene Risiken bedingt, das habe die Photovoltaik-Branche durch Erfahrungen aus einer Vielzahl von mittlerweile realisierten Projekten zu beherrschen gelernt.

Stärkere Arbeitsteilung und mehr Projektbeteiligte

Hinsichtlich der Finanzierung hätten jedoch bislang mehr die Eigenkapitalbeschaffung oder die Investorensuche im Vordergrund gestanden als das Liquiditätsmanagement. Die Professionalisierung der PV-Branche bewirke eine stärkere Arbeitsteilung innerhalb der Realisierungsphasen eines Solar-Projekts, nicht zuletzt auch durch den Kostendruck aufgrund sinkender Solarstrom-Einspeisevergütungen.
Dadurch komme es zu einer erhöhten Zahl von Auftraggeber-/ Auftragnehmer-Konstellationen über Projektstufen und daraus resultierenden Zahlungsverpflichtungen.

Sinkende Zahlungsmoral
Mittlerweile, wohl auch bedingt durch niedrigere Gewinnspannen, sei nun auch in der Solar-Branche eine deutliche Verschlechterung der Zahlungsmoral zu beobachten. Zu den unsicheren Zahlungsflüssen aus bereits in der Realisierung befindlichen Projekten komme der drohende Wertverlust künftig zu realisierender Projektrechteportfolien, die sich im Bestand der Unternehmen befinden.
Diese Situation stelle neue Herausforderungen an das Cash- und Risikomanagement des Unternehmens, die es zu einer engmaschigeren Überwachung der Zahlungsströme und Schuldnern aus laufenden Aufträgen zwingt.

Weiterverkauf von Projektrechten oder Auflösung von Liquiditätsreserven aus Anlagen
Auf der Suche nach liquiden Mitteln zur Stärkung der Kapitaldecke und zur Vorbeugung vor Liquiditätsengpässen böten sich besonders für Projektentwickler zwei Möglichkeiten, wenn der Unternehmer frühzeitig handelt: Einerseits durch den Weiterverkauf von Projektrechten, andererseits durch die rechtzeitige Hebung von Liquiditätsreserven aus bestehenden PV-Anlagen im Eigenbestand des Unternehmens.
„Dies scheinen radikale Schritte, doch ist die realistische Neubewertung seiner Projektpipeline nach Kriterien der rein unternehmensintern kapazitäts- und der margenbedingten Realisierungswahrscheinlichkeit für den Unternehmer vor dem Hintergrund begrenzter Halbwertzeiten für Projektrechte zwingend“, heißt es in der Pressemitteilung.
Für den Entwickler nicht mehr zu realisierende Projekte sollten identifiziert und zum Verkauf angeboten werden, damit sie wenigstens noch Geld generieren.

Rechtzeitigen Verkauf von Bestandsanlagen kein Tabu mehr

„Wir konnten schon mehrere Unternehmen dazu anregen, Ihre Projektpipeline kritisch zu überprüfen und haben ihnen geholfen, für sie nicht mehr realisierbare Projekte über unseren Marktplatz zu verkaufen. In der aktuellen Situation spielt der Zeitfaktor eine große Rolle, da macht es Sinn die Realisierungsmöglichkeiten realistisch zu bewerten.“ so Felix Krause; Geschäftsführer von Milk the Sun.
Die Beschaffung von liquiden Mitteln zur Abwendung einer Insolvenz dürfe auch vor dem rechtzeitigen Verkauf von Bestandsanlagen, für die ursprünglich ein mehrjähriger Verbleib im Portfolio des Unternehmens geplant war, nicht haltmachen. Oft sei gerade die Frage der Bewertung, also des zu erzielenden Verkaufspreises strittig. Hierfür bietet sich als Indikator der PV-Wertrechner an, den Milk the Sun im Internet kostenlos zur Verfügung stellt.

31.05.2013 | Quelle: Milk the Sun GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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