Beschäftigte von Bosch Solar Energy kämpfen um ihre Arbeitsplätze in Arnstadt und demonstrieren am 27. Juni vor der Hauptverwaltung in Gerlingen

Seit Monaten kämpfen die Beschäftigten von Bosch Solar Energy in Arnstadt um ihre Arbeitsplätze. Am Donnerstag, 27. 06.2013 werden zu einer Großkundgebung vor dem Haupttor der Zentrale des Bosch-Konzerns auf der Schillerhöhe in Gerlingen insgesamt bis zu 1.500 Beschäftigte erwartet, über 1.000 davon aus Arnstadt, berichtet die IG Metall Stuttgart.

Thüringens Wirtschaftsminister Machnig und Delegationen aus den  Werken der aleo Solar AG sowie aus dem Modulmontagewerk Vénissieux (Frankreich) nehmen an der Kundgebung teil

Die Mitarbeiter von Bosch Solar Energy werden in 21 Bussen zusammen mit dem Wirtschaftsminister von Thüringen sowie dem Bürgermeister von Arnstadt und Vertretern des Landrats nach Gerlingen kommen.
Außerdem haben Delegationen aus nahezu allen Standorten des Bosch-Konzerns in Deutschland ihr Kommen angekündigt.
Aus den Werken der aleo Solar AG in Prenzlau und Oldenburg sowie aus dem Modulmontagewerk Vénissieux bei Lyon, Frankreich, werden ebenfalls Beschäftigte zur Kundgebung erwartet. 

Konzernbetriebsratsvorsitzender Löckle: Die hochmoderne Fabrik muss weiter industriell genutzt werden
"Wir werden am kommenden Donnerstag zeigen, dass das Wort Solidarität bei Bosch weiter in Großbuchstaben geschrieben werden muss“, betont Alfred Löckle, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats.
„Die Arnstädter Belegschaft setzt sich damit an die Spitze der Solidaritätsbewegung in eigener Sache. Wir brauchen eine Lösung, die – unabhängig vom Erfolg einer Investorensuche – sicherstellt, dass die hochmoderne Fabrik und die zugehörenden Labors und Büros weiter industriell genutzt werden und den Menschen Arbeit und Brot geben. Bosch darf sich nicht aus der sozialen Verantwortung für die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen davonstehlen." 

Noch kein greifbarer Erfolg bei der Suche nach einem Investor
Seit die Bosch Geschäftsführung am 22. März 2013 den Ausstieg aus dem Photovoltaik-Geschäft verkündet hat, zeichne sich noch kein greifbarer Erfolg bei der Suche nach einem Investor ab, der das Geschäft weiterführt. Die Anzeichen mehrten sich, dass die Chancen, das Geschäft in Gänze an einen neuen Investor zu übergeben, schwinden, warnt die IG Metall.

Ausstiegsszenario soll Anschlussbeschäftigung sicherstellen
Deshalb fordern IG Metall und die Arbeitnehmervertreter jetzt klare Zusagen von Bosch. Ein Ausstiegsszenario soll sicherstellen, dass alle Beschäftigten in eine Anschlussbeschäftigung vermittelt werden können. „Niemand darf bei Hartz IV landen“, unterstreicht die Gewerkschaft. Bosch dürfe sich als industrieller Arbeitgeber nicht in Gänze aus der Region zurückziehen und müsse in der sozialen Verantwortung für die Arbeitsplätze in Arnstadt bleiben, bis diese Ziele erreicht sind.

Kundgebungsbeginn für 11 Uhr geplant
Kundgebungsort ist die Robert Bosch GmbH Hauptverwaltung, Robert-Bosch-Platz 1, 70839 Gerlingen. Die Busse sollen gegen 10.30 Uhr auf der Schillerhöhe eintreffen, Kundgebungsbeginn ist für 11 Uhr geplant. Auf der Kundgebung sprechen Wolfgang Lemb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt; Martin Röll, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart; Matthias Machnig, Wirtschaftsminister des Landes Thüringen; Alfred Löckle, Konzernbetriebsratsvorsitzender von Bosch; Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg und Mitglied der Aufsichtsrates der Robert Bosch GmbH; Marc Soubitez, Betriebsrat Vénissieux; Andy Poplawski, Betriebsratsvorsitzender Bosch Solar Energy Arnstadt und Armin Schild, Bezirksleiter der IG Metall Bezirk Mitte.

27.06.2013 | Quelle: IG Metall Stuttgart | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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