90.000 Gebäude in Frankfurt eignen sich für Solarstromanlagen; Neues Solardachkataster liefert Informationen zur Netzintegration bei maximalem Photovoltaik-Ausbau

Das neue Solar-Kataster der Stadt Frankfurt am Main gibt Auskunft über geeignete Flächen zur Stromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, Martina Klärle von der Fachhochschule Frankfurt und Mainova-Technikvorstand Peter Birkner präsentierten es am 19.07.2013 im Römer. „Frankfurt soll Solar-Hauptstadt werden“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Oberbürgermeister Feldmann: „Ein Meilenstein zum Ausbau der Solarenergie in unserer Stadt“
„Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die Stadt Frankfurt und der Energieversorger Mainova zusammengeschlossen. Die Erstellung eines Solardachkatasters für die Stadt Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule ist ein Meilenstein zum Ausbau der Solarenergie in unserer Stadt. Meine große Hoffnung ist, dass wir mit dem Solardachkataster eine Initialzündung auslösen und einen wichtigen Schritt in Richtung Solar-Hauptstadt Frankfurt machen.“
Die Frankfurter können sich jetzt verlässlich informieren, ob auf ihrem Dach solare Stromerzeugung wirtschaftlich ist. Gleiches gilt für Eigentümer von industriell oder gewerblich genutzten Gebäuden. Das Kataster identifiziert Potenzialflächen im Stadtgebiet und ermöglicht, zielgerichtet auf interessierte Investoren zuzugehen.

Knapp 90.000 Gebäude eignen sich für Solarstromanlagen
„Vier von zehn Gebäuden in Frankfurt haben zumindest teilweise eine für Photovoltaik-Anlagen nutzbare Dachfläche. Dies ist im Vergleich zum Umland ein extrem großes Potenzial von 569 Hektar PV-Modulfläche“, erklärt Martina Klärle. Die Solarpotenzialanalyse ergab, dass sich 89.107 Gebäude (entspricht 38,6 Prozent) für die PV-Nutzung eignen.
„Durch das Solardachkataster haben alle Bürger die Möglichkeit, sich über das Solarpotenzial aller 230.000 Gebäude zu informieren. So bekommt jeder Bürger eine Erstinformation um selbst zu entscheiden, ob, wo und wie er auf den Frankfurter Dächern die Solarenergie unterstützen möchte."

Solardachkataster liefert Informationen zur Sicherstellung der Netzstabilität
Im Gegensatz zu existierenden Solardachkatastern ist hier neu, dass nicht nur Einzelgebäude, sondern auch ganze Straßenzüge oder Stadtviertel gemeinsam analysiert werden können. Das Solardachkataster liefert somit wichtige Informationen zur Sicherstellung der Netzstabilität auch bei maximalem Ausbau der Solarenergie.
Zudem berücksichtigt der Wirtschaftlichkeitsrechner neben der aktuellen EEG-Einspeisevergütung auch die prognostizierte Strompreissteigerung. Werden alle geeigneten Dächer mit PV-Anlagen mit einem Wirkungsgrad von 15 Prozent ausgerüstet, könnten 717 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt und 424.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Photovoltaik kann 12,5 Prozent des Frankfurter Strombedarfs decken
Der Strombedarf Frankfurts beträgt etwa 5,7 Terawattstunden (TWh) pro Jahr. Durch die Nutzung aller für Photovoltaik geeigneten Dachflächen könnten somit etwa 12,5 Prozent des Frankfurter Strombedarfs gedeckt werden. Das Investitionsvolumen läge bei rund 2 Milliarden Euro.

Mainova stimmt Solarstrom-Erzeugung und Netzmaßnahmen ab
„Eine sichere und zuverlässige Stromversorgung hat für uns höchste Priorität. Wir nutzen die Daten des Katasters für eigene Analysen. Wir simulieren beispielsweise, wie sich die wachsende, leistungsstarke Photovoltaik auf das Frankfurter Stromnetz auswirkt“, erklärt Mainova-Technikvorstand Peter Birkner
„Denn der Ausbau von Erzeugungskapazitäten und Netzmaßnahmen müssen immer abgestimmt werden. Nur so wird die hohe Versorgungszuverlässigkeit gewährleistet. Außerdem müssen wir natürlich berücksichtigen, dass die Sonne nicht immer scheint. Auch für diese Zeiten müssen wir entsprechende Reservekapazitäten vorhalten.“

Derzeit rund 850 PV-Anlagen in Betrieb
Zum 31.12.2012 gab es in Frankfurt 844 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 17 Megawatt (MW). Im Jahr 2012 haben diese PV-Anlagen 13 Gigawattstunden (GWh) Solarstrom erzeugt. Das entspricht  0,2 Prozent des Frankfurter Strombedarfs und dem Verbrauch von etwa 5.200 Haushalten.

Die Datenbank ist erreichbar über die Internetseite http://www.frankfurt.de/solarkataster.

22.07.2013 | Quelle: Stadt Frankfurt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen