Mercom Capital rechnet 2013 nach wie vor mit einem globalen Photovoltaik-Marktvolumen von 38 Gigawatt

Nachdem der Photovoltaik-Handelsstreit zwischen der EU und China beigelegt wurde, hält Mercom Capital (Austin, Texas, U.S.) weiter an seiner Prognose fest, dass der globale PV-Markt 2013 ein Volumen von rund 38 Gigawatt (GW) erreichen wird.

Auch die Vorhersagen für die einzelnen Länder bleiben in der aktuellen Studie fast unverändert. Das Unternehmen geht davon aus, dass China mit 8,5 GW der größte Markt sein wird, gefolgt von Japan mit 7 GW und den USA mit 4,5 GW.
“Nach Jahren der Überkapazitäten, Insolvenzen und Tiefstpreise stabilisieren sich die Preise allmählich, die Produktionsanlagen sind wieder besser ausgelastet, und Angebot und Nachfrage gleichen sich wieder an“, sagt der Mitgründer und Geschäftsführer von Mercom Capital, Raj Prabhu.
“Die Solarmarkt-Bedingungen sehen viel besser aus als noch vor drei Monaten, und wir bekräftigen unsere Prognose, dass dieses Jahr weltweit 38 GW zugebaut werden. Eines der großen Probleme, der Handelsstreit zwischen China und Europa, wurde gelöst. Er hätte auch einen umfassenden Handelskrieg auslösen können. Nun kehrt wieder die dringend notwendige Sicherheit im Photovoltaik-Markt ein.“

Deutscher und italienischer PV-Markt schrumpfen
Dass Deutschland seine Spitzenposition als weltgrößter Photovoltaik-Markt verliert, zeigt sich bereits in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres. Bis Ende Juli wurden in Deutschland nur Photovoltaik-Anlagen mit 2,1 GW installiert, im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es noch 4,4 GW.
Die Pläne der deutschen Bundesregierung, den Zubau durch eine Degression bei der Einspeisevergütung auf 3,5 – 4 GW zu beschränken, scheinen laut Mercom aufzugehen. Die Marktforscher rechnen damit, dass in Deutschland 2013 PV-Anlagen mit 4 GW zugebaut werden.
Italien war in den letzten Jahren der zweitgrößte Photovoltaik-Markt der Welt, büßt seit dem Auslaufen der Einspeisevergütung im Juli 2013 jedoch seine herausragende Position ein. Mercom rechnet dennoch mit einem Photovoltaik-Zubau von 2 GW bis Ende 2013.

China fördert heimische Photovoltaik-Nachfrage
Seit der letzten Mercom-Prognose im Juni 2013 hat der chinesische Staatsrat sein Photovoltaik-Installationsziel bis 2015 auf 35 GW erhöht. Dass China die heimische Nachfrage so sehr fördere, habe jedoch andere Gründe als in anderen Ländern. „Dort muss die eigene Produktion angetrieben und die Luftverschmutzung eingedämmt werden“, so Prabhu.
“Noch vor einigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass China seinen beispiellosen Umweltproblemen einmal mit Photovoltaik begegnen würde. Und genau das passiert jetzt.“

Aussichten für den japanischen Markt sind getrübt
Japan soll laut Mercom 2013 der zweitgrößte PV-Markt sein. Die Marktforscher warnen jedoch vor möglichen langfristigen Problemen aufgrund der japanischen Infrastruktur.
“Das japanische Stromnetz ist in der Hand von zehn Betreibern, deren verschiedene lokale Netze fast nicht miteinander verbunden sind“, erklärt Prabhu. „Sie sind darauf ausgerichtet, Strom von Großkraftwerken zu übertragen, aber nicht von kleineren Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien.“
Einige Photovoltaik-Projekte seien bereits abgelehnt worden. Die Stromversorgungsunternehmen argumentieren mit Überkapazitäten und Netzinstabilität. Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie erforsche die Gründe für Projektverzögerungen, beispielsweise Materialknappheit.

12.09.2013 | Quelle: Mercom Capital | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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