Vom Stromnetz ins Auto und zurück: Projekt „e-SolCar“ bindet Elektroauto-Batterien als Speicher ins Netz ein

Im Forschungsprojekt e-SolCar testen Forscher der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) gemeinsam mit Siemens, Vattenfall und German E-Cars R&D die Nutzung von Fahrzeugbatterien als Speicher im Stromnetz.

Erstmals gelang es ihnen, den Ladevorgang von Elektrofahrzeugen sowie die Energierückspeisung aus der Fahrzeugbatterie ins Netz von einer Leitstelle zu steuern. Dies sei ein Durchbruch bei der Integration von Elektrofahrzeugen in die Stromverteilungsnetze und ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum „rollenden Energiespeicher“, berichtet die BTU in einer Pressemitteilung.
„Diese Ergebnisse sind sowohl für die BTU als auch für die Region Berlin-Brandenburg ein sehr schöner Erfolg, welcher das Profil der Universität in der Energieforschung stärkt und uns ein Stück näher an die Elektromobilität der Zukunft und die Nutzung von Elektrofahrzeugen als Energiespeicher bringt“, sagte Prof. Harald Schwarz, Direktor des Centrum für Energietechnologie Brandenburg (CEBra) und Leiter des Projektes.

Kommunikation zwischen Leitsystem, Ladeinfrastruktur und Elektrofahrzeug
Bei der Rückspeisung der Energie aus der Fahrzeugbatterie in das Stromnetz spielt die Kommunikation zwischen einem Leitsystem, der Ladeinfrastruktur und dem Elektrofahrzeug eine wesentliche Rolle. Nur dadurch ist es möglich, alle relevanten Ladeparameter kontinuierlich zu erfassen und vom Netzleitsystem aus die Be- und Entladung zentral zu steuern.
Wichtig für eine breite Anwendung sei, dass diese Kommunikation über das bislang verwendete, genormte Steckersystem zwischen Ladesäule und Fahrzeug übertragen wird, betonen die Forscher. Ferner muss der Fahrzeugnutzer dem Leitsystem immer vorgeben, wann er sein Fahrzeug wieder vollgeladen nutzen will. Dadurch soll verhindert werden, dass das Leitsystem Fahrzeuge nicht nutzergerecht entlädt.

„Vehicle to grid“-Prinzip
Das „Vehicle to grid“-Prinzip soll nach der Erprobung in einem Versuchsfahrzeug in den nächsten Wochen auf den gesamten Elektro-Fahrzeugpool und die Ladesäuleninfrastruktur der BTU übertragen werden.
Das e-SolCar-Projekt wird vom Land Brandenburg und vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Bis zum Projektabschluss 2014 will das e-SolCar-Team weiter an integrierten Lösungen für intelligente Stromnetze forschen und die Entwicklung von Elektromobilitäts-Technologien vorantreiben.

13.09.2013 | Quelle: Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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