Donauer Solartechnik stellt Insolvenzantrag und kritisiert mangelnde Unterstützung der Gemeinde Gilching

Die Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH (Gilching) hat am 07.10.2013 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Weilheim gestellt, nachdem der Verkauf der Firmenimmobilie in Gilching im Zuge einer Unternehmensfusion an der fehlenden Zustimmung der Gemeinde gescheitert war.

Das Solar-Unternehmen wollte auf diese Weise wieder Liquidität für das operative Geschäft erhalten und auslaufende Bankenfinanzierungen ersetzen.
Der Verkauf der Immobilie konnte jedoch nicht ohne die Zustimmung der Gemeinde erfolgen, da dieser auf vertraglicher Grundlage ein Rückerwerbsrecht zusteht.

Unternehmensfusion sollte 90 Arbeitsplätze sichern
Donauer sei klar gewesen, dass das Unternehmen nicht allein in einem von politischer Seite negativ beeinflussten Solar-Markt überleben könne und habe daher schon vor geraumer Zeit angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, um eine stabile Neuausrichtung einzuschlagen sowie die 90 Arbeitsplätze zu sichern und langfristig zu erhalten. Seit Monaten sei daher hart an einer Firmenfusion mit einem starken Partner gearbeitet worden, um die ehedem starke Marktposition zurückzuerlangen.

Sondersitzung des Gemeinderats endet ohne notwendigen Beschluss
Notwendig für diese Firmenfusion, die bereits spruchreif war, wäre die Veräußerung der Firmenimmobilie in Gilching gewesen. Um eine für alle Beteiligten tragbaren Lösung zu finden, habe Donauer mehrfach und in konstruktiver Weise Anträge und Angebote an die Gemeinde herangetragen. Donauer sei auch bereit gewesen, über das übliche Maß hinaus zu kooperieren, damit auch für die Gemeinde kein Nachteil entstehen kann. Im Rahmen der Gespräche sei der Bürgermeister der Gemeinde Gilching, Manfred Walter, auch unmissverständlich darüber informiert worden, dass eine Lösung mit der Gemeinde bis zum 1. Oktober für das Überleben des Solar-Unternehmens existenziell wichtig ist.
Da bis zum 01.10.2013 keine Einigung mit der Gemeinde gelang, musste Donauer Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit durch fehlende Liquidität aus dem Immobilienverkauf anmelden.
Ein Notartermin zur Vertragsunterzeichnung der Fusionspartner sei schon für den 10. Oktober vereinbart gewesen. Nur der Beschluss des Gemeinderats von Gilching stand noch aus. Hierfür wurde am Donnerstag eigens eine Sondersitzung des Gemeinderats einberufen. Über den Antrag von Donauer sollte jedoch nicht abgestimmt werden, trotz der bekannten zeitlichen Notwendigkeit und den ebenfalls bekannten Risiken, betont das Unternehmen.

Donauer: Gemeinderat nimmt Insolvenz billigend in Kauf
„Geschäftsführung sowie Anwälte der Firma Donauer waren fassungslos über so viel Ignoranz und Desinteresse an der Findung einer Lösung gegenüber einer ansässigen Firma, die immerhin in den letzten Jahren einen mehrstelligen Millionenbetrag an Gewerbesteuer bezahlt hat. Mit einem solchen Verhalten nimmt der Gemeinderat die Insolvenz der Firma Donauer Solartechnik billigend in Kauf“, heißt es in der Pressemitteilung.
Für die rund 90 Mitarbeiter von Donauer sei das Verhalten der Gemeinde Gilching nicht nachvollziehbar und werde als ein „Schlag ins Gesicht“ empfunden. Das Schicksal vieler Familien sowie der zahlreichen schwerbehinderten Arbeitnehmer liege nun in unsicherer Weise in einer Insolvenz.

Gesellschafter Rudolf Donauer: „Mir fehlen die Worte zu einem derart unprofessionellen politischen Verhalten seitens der Gemeinde“
„Eine Schadensersatzklage wird angestrebt, aber das rettet nicht mehr den Verlust von vielen Arbeitsplätzen. Mir fehlen die Worte zu einem derart unprofessionellen politischen Verhalten seitens der Gemeinde“, gibt sich der Gesellschafter Rudolf Donauer enttäuscht. Die Sanierung und die Fortführung der 17-jährigen Firmengeschichte sind aus der Sicht von Donauer an der Gilchinger Rathaustür gescheitert.

09.10.2013 | Quelle: Donauer Solartechnik GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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