Energie-Genossenschaften geben Anleitung zum Stromnetz-Kauf
„Wir wollen Entscheidern aus Kommunen, Stadtwerken und Energiegenossenschaften einen Überblick über Chancen und Risiken des Netzkaufes geben“, sagt Dr. Verena Ruppert, Geschäftsführerin des Landesnetzwerkes BürgerEnergieGenossenschaften Rheinland-Pfalz (LaNEG e.V.).
Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz unterstützt die Veranstaltung
Gefördert wird die Veranstaltung vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium. „Ein Ziel unserer Energiewende ist die Dezentralisierung der Energieerzeugung, verbunden mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien. Hier übernehmen Bürger-Energiegenossenschaften eine wichtige Rolle und ich freue mich sehr über das Interesse vieler im Land mitzumachen“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke.
„Dieses direkte bürgerschaftlich-wirtschaftliche Engagement bringt die Energiewende voran. Zudem wird die Genossenschaftsidee mit neuem Inhalt gefüllt – für eine klimafreundliche und von Kohle und Atomkraft unabhängige Energieversorgung.“
Energiekonzerne behindern Rekommunalisierung der Stromnetze
In den nächsten Jahren laufen viele Konzessionsverträge für Strom und Gas aus. Viele Kommunen und auch Energiegenossenschaften würden die örtlichen Netze gern selbst in die Hand nehmen, erklären die Veranstalter. Häufig scheiterten jedoch kommunale Netzübernahmen, weil große Stromkonzerne systematisch den Rückkauf der Stromnetze behinderten. Dies hat das Wuppertal-Institut dieses Jahr in einer Studie ermittelt. Die Autoren der Studie, Dr. Kurt Berlo und Oliver Wagner, werden in ihrem Vortrag beim Fachtag darauf eingehen, was Kommunen gegen die Verhinderungsstrategien tun können.
Bürgergenossenschaft Rheinhessen berichtet über ihren Stromnetz-Kauf
In mehreren Orten ist die kommunale Netzübernahme gelungen. In der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen in Rheinland-Pfalz beteiligt sich die Bürgergenossenschaft Rheinhessen eG mit 23,9 Prozent an der neuen Rheinhessen-Energie GmbH (RHE). Mehrheitsgesellschafter sind mit 51 Prozent die Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen AÖR.
Weitere Gesellschafter sind die Stadtwerke Mainz AG (SWM) und Netzkauf EWS eG aus Schönau. „Daseinsvorsorge gehört in Bürgerhand“ sagen die neuen Gesellschafter der Rheinhessen-Energie GmbH (RHE) und wollen eine bürgernahe, umweltfreundliche und wirtschaftliche dezentrale Energieversorgung umsetzen. Armin Brendel, Vorstand der Bürgergenossenschaft Rheinhessen eG, wird auf der Tagung über die erfolgreiche Kooperation berichten.
10.10.2013 | Quelle: Energiewende jetzt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH