Fesa kritisiert Stromnetz-Ausbau als überdimensioniert; Potentiale einer dezentralen Energiewende auf Basis der erneuerbaren Energien nicht berücksichtigt
Diesbezügliche Einwände seien bisher nicht berücksichtigt worden. Noch bis zum 08.11.2013 können Bürger zur jetzigen und finalen Version Stellung beziehen.
Stellungnahmen der Bürger bislang ohne Auswirkung
Der erste Entwurf des NEP stand vom 02.03. bis zum 14.04.2013 zur Konsultation und wurde nach Sichtung und Auswertung der 466 Stellungnahmen überarbeitet und ergänzt. Der zweite Entwurf wurde nun im Juli 2013 veröffentlicht und umfasst 150 Seiten. Noch bis zum 08.11.2013 läuft das dritte und letzte Konsultationsverfahren.
Die Stellungnahmen, die verwertet wurden, hätten keine elementaren Veränderungen herbeigeführt, kritisiert fesa. Maßnahmen und Einwendungen, die das Potenzial hätten, den Bedarf des Netzausbaus zu verringern, hätten keine Änderungen zur Folge gehabt.
Deshalb hat der fesa e.V. eine Einwendung verfasst, indem die wichtigen kritischen Elemente aufgeführt sind.
Dezentrale Erzeugung, Energiesparen und Solarstrom-Speicher als billigere und schnellere Alternativen
Der zweite Entwurf des Netzentwicklungsplans sei ein Maximalentwurf des Netzausbaus, der Alternativmaßnahmen nicht hinreichend in Betracht ziehe. Zu diesen alternativen Maßnahmen gehört laut fesa der regional verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem auch der Windkraftanlagen-Ausbau in Süddeutschland. Die Alternativen würden Zeit, Aufwand und Kosten sparen.
„Die Bundesnetzagentur sollte diese Alternativen mit in ihre Berechnungen aufnehmen, damit der Netzausbau nicht überdimensioniert, sondern angepasst entwickelt werden kann", sagt Diana Sträuber. Auch Möglichkeiten für Energieeinsparung, Energiespeicherung oder Lastmanagement seien nicht einbezogen. „Der zweite Entwurf des NEP 2013 mit seinem vorgeschlagenen Neubau riesiger Stromtrassen geht an einer schnellen Energiewende völlig vorbei“, sagt fesa.
Fehlende Transparenz und Beteiligung frustriert engagierte Bürger
„Viele Bürgerinnen und Bürger haben die Planungen in diesem Sinne kommentiert und wollen eine Berücksichtigung ihrer Einwendungen sehen“, kommentiert fesa. Fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber findet das Beteiligungsverfahren „theoretisch begrüßenswert“. „Die Beteiligungsmöglichkeiten in der Realität sind jedoch minimal", sagt sie. Um die Sachverhalte zu verstehen und zu kommentieren müssten Bürger viel Zeit und Kraft aufwenden. Hat es jedoch den Anschein, dass diese Mühe ohne Auswirkung bleibt, bestehe die Gefahr einer rückläufigen Entwicklung der Beteiligung bei Entwicklungsprozessen. Des Weiteren fehle die notwendige Transparenz für die Stromverbraucher sowie eine nachvollziehbare Argumentation für die Trassenverläufe, die fesa für „eher vorgeschoben“ hält.
01.11.2013 | Quelle: fesa e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH