Studie: Peak-Oil gefährdet Versorgungsketten der Wirtschaft

Forscher der Humboldt-Universität (Berlin) und der University of Maryland (USA) haben untersucht, welche Risiken das Überschreiten der maximalen Förderrate für Erdöl („Peak-Oil“) für die Wirtschaft birgt.

Die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Economic vulnerability to Peak Oil“ wurden nun im Journal „Global Environmental Change“ veröffentlicht.

Zusammenbruch der Versorgungsketten möglich

Am Beispiel der US-Wirtschaft identifiziert das internationale Forscherteam Sektoren, deren Verwundbarkeit in Bezug auf das Phänomen Peak Oil besonders hoch ist:
„Die US-Wirtschaft als weltweit größter Ölkonsument ist ein gutes Beispiel für eine Wirtschaftsform mit hoher Ressourcenabhängigkeit“, erklärt Dr. Christian Kerschner, Erstautor der Studie und Fellow am Integrativen Forschungsinstitut zu Transformationen von Mensch-Umwelt- Systemen (IRI THESys, Berlin).
„Kommt es zur Erdölknappheit bedingt durch Peak Oil, droht ein Zusammenbruch der Versorgungsketten. So sind beispielsweise die Sektoren Eisenhütten, Chemie- und Plastikindustrie, Düngemittelproduktion sowie Luftverkehr besonders abhängig von der Erdölförderung und somit außerordentlich anfällig. Sie stellen für die gesamte US-Wirtschaft ein Risiko dar“, erläutert Kerschner.
Diese Wirtschaftszweige seien zum einen finanziell und strukturell sehr bedeutend und zum anderen würden sich ihre Produkte maßgeblich beim Erreichen des Peak Oil verteuern.

Analyseverfahren lässt sich auf Klimarisiken übertragen
Das Analyseinstrumentarium der Forschergruppe sei nicht auf das Phänomen Peak Oil beschränkt. Der Ansatz ließe sich auf andere Umweltherausforderungen übertragen. So könne das Modell um weitere Analysedimensionen ergänzt werden, die Aussagen zur wirtschaftlichen Verwundbarkeit durch den Klimawandel zuließen.

01.11.2013 | Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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