Neubaugebiet bei Hamburg soll sich fast vollständig selbst mit Strom versorgen und Batterien von Elektro-Autos als Speicher nutzen

Das Projekt „Solardorf Müllerstraße“ in Norderstedt bei Hamburg mit 30 Wohneinheiten soll sich auf das Jahr bezogen zu mehr als 95 Prozent selbst mit Strom versorgen. Auf jedem Dach der Siedlung wird eine Photovoltaik-Anlage mit mindestens 3,6 kW montiert. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) soll an einer naheliegenden Schule installiert werden.Die E3/DC GmbH (Osnabrück), Systemlieferant von mobiler und stationärer Leistungselektronik zur Stromspeicherung, liefert die Speichertechnologie. E3/DC sorge im vollautomatischen Mischbetrieb von BHKW-Strom (AC) und Photovoltaik-Strom (DC) für die bedarfsgerechte Versorgung aller Haushalte mit Strom, Wärme und Mobilität, so das Unternehmen.

Stromspeicherung in Elektro-Autos

Die Bewohner erhalten jeweils ein Elektroauto vom Typ Nissan Leaf als Erst- oder Zweitfahrzeug. Der Nissan Leaf ist in der Lage, bei Bedarf Strom in die Haushalte zurückzuspeisen. Die Batterien der Elektrofahrzeuge werden im Gesamtkonzept als Zwischenspeicher für überschüssigen Solarstrom und somit dritte Energiequelle verwendet.

Lokales Smart-Grid

Die „Master EMS“-Funktion des E3/DC-Systems vom Typ S10E8 mit jeweils 8,1 kW (AC/DC) soll über ein lokales intelligentes Stromnetz (Smart Grid) für den bedarfsgerechten Austausch gespeicherter und gerade produzierter Energie zwischen den Häusern sorgen.

Über ein System zur Hausautomation kann der Bewohner seinen Energieverbrauch nachvollziehen oder beispielsweise längere Fahrten mit dem Elektroauto ankündigen. Das ist nach Angaben von E3/DC europaweit einmalig.

Die Wartung aller 30 E3/DC-Systeme erfolgt durch komplette und abhörsichere Fernwartung im Bilanzkreis. Die echt dreiphasigen und modularen Stromspeichersysteme S10 mit Lithium-Ionen-Akkus von Sanyo/Panasonic sind das Kernprodukt der E3/DC. Mehrheitsgesellschafter der E3/DC GmbH ist der Energieversorger EWE AG.

Noch 2013 werden erste Häuser fertig gestellt

Das Solardorf Müllerstraße soll bis Ende 2014 fertig gestellt werden. Noch vor Weihnachten 2013 soll das erste Haus einzugsfertig sein. Ab 2014 sollen die Bewohner mit Nahwärme aus dem zum Energiekonzept gehörenden Blockheizkraftwerk versorgt werden, dessen Strom in erster Linie in einer Schule und einem angrenzenden Wohngebiet verbraucht werden soll. Alle Häuser werden mindestens im KfW-70-Standard errichtet.

07.11.2013 | Quelle: E3/DC GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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