Photovoltaik und solarthermische Kraftwerke in der Golfregion: Neues Bündnis will Solar-Industrie vor Ort voranbringen

In der Golfregion liegen einige der Länder der Welt, die ein enormes Potenzial zur Nutzung der Sonnenenergie haben. Jedes Land hat jedoch ein eigenes Solar-Geschäftsmodell und eine eigene kulturelle Identität. Im Januar 2014 hat der Saudi-Arabische Solarindustrie-Verband (SASIA) das Bündnis Solar GCC Alliance ins Leben gerufen, um die sehr unterschiedlich aufgestellten Solar-Industrien der sechs Staaten […]

In der Golfregion liegen einige der Länder der Welt, die ein enormes Potenzial zur Nutzung der Sonnenenergie haben. Jedes Land hat jedoch ein eigenes Solar-Geschäftsmodell und eine eigene kulturelle Identität.
Im Januar 2014 hat der Saudi-Arabische Solarindustrie-Verband (SASIA) das Bündnis Solar GCC Alliance ins Leben gerufen, um die sehr unterschiedlich aufgestellten Solar-Industrien der sechs Staaten des Golf-Kooperationsrats (GCC) zu vertreten.
„Ziel der neuen Solar GCC Alliance ist es, die beteiligten Länder darin zu bestärken, ihren eigenen unabhängigen Weg im Solarsektor fortzuführen, während gleichzeitig eine Infrastruktur für eine gemeinsame internationale Zusammenarbeit gefördert wird“, so Browning Rockwell, Gründer der SASIA.
Die offizielle Gründung der Solar Alliance der Golfstaaten (Solar GCC Alliance) wird im Rahmen des World Future Energy Summit 2014 stattfinden, der vom 20. bis 22. Januar im Abu Shabi National Exhibition Centre in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet.

Solar-Potenzial in der MENA-Region soll voll ausgeschöpft werden
Als private Industrieinitiative stellt das Solar-Bündnis eine Plattform dar, die mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Kuwait, Bahrain und Oman zusammenarbeitet und deren Solarindustrien entscheidend vorantreiben will.
„Wir wollen Unternehmen und Regierungen, die Energiewirtschaft und akademische Institutionen benachbarter Staaten sowie die internationale Gemeinschaft dazu ermutigen, unsere Anstrengungen zu unterstützen, um das Potenzial, das in der MENA-Region im Bereich Solar steckt, voll ausschöpfen zu können“, betont Browning Rockwell.

Diverse Solar-Projekte in Arbeit
Oman hat beispielsweise eine solar gestützte Öl-Rückgewinnungs-Technologie (EOR) entwickelt, um die Erdgasmenge zu reduzieren, die bei EOR-Arbeiten verbraucht wird.
Katar zielt darauf ab, Polysilizium für Photovoltaik-Module zu verwenden, um die Klimaanlagen für die Stadien der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 mit ausreichend Strom versorgen zu können.
Währenddessen bereitet Saudi-Arabien ein groß angelegtes Energieprogramm vor, das auf solarthermische Kraftwerke (CSP) und Photovoltaik abzielt.
Kuwait arbeitet an einem Multitechnologie-Park für erneuerbare Energien. Die Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi und Dubai finalisieren derzeit ihre Pläne für zwei neue Photovoltaik-Anlagen und Ras Al Khaimanh will die größte solar betriebene Meerwasser-Entsalzungsanlage der Welt bauen.
Die GCC-Mitgliedstaaten experimentieren mit verschiedenen Technologien, unterscheiden sich aber an Intensität der Sonneneinstrahlung sowie hinsichtlich verfügbarer Fläche und Bevölkerungszahl. So ist Saudi-Arabien viermal so groß wie Oman, Kuwait, Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate zusammengenommen.

Lokale Ressourcen nutzen; Solar-Management-Training für Fachleute
Um die lokale Entwicklung im Bereich Solar sowie die Zusammenarbeit zu stärken, gründete die Solar GCC Alliance das Young Solar Champions Professional Stipendium-Programm. Das Programm wurde von SASIA ins Leben gerufen und durch die Renewables Academy (RENAC) AG in Berlin, einer der führenden pädagogischen Experten für Erneuerbare Energien, gefördert. Ziel des Programms ist es, geeignete Angehörige aus GCC-Ländern für Solar-Management-Trainings zu finden, um ein Netzwerk von Solarfachleuten aufzubauen.
Die Anforderungen an lokale Arbeitskräfte steigen in allen Golfstaaten weiter an. Da der Solarmarkt kontinuierlich weiter wächst, ist es enorm wichtig, ausgebildete Managementkräfte zu finden und auszubilden. „Jedes Land hat eine gute Basis an Arbeitskräften, die in diesem Programm geschult werden könnten“, erläutert Browning Rockwell.

Kooperation mit internationalen Solar-Unternehmen
„Ministerien, die nationale Programme für erneuerbare Energien leiten, suchen talentiertes Personal, das mit den Vorgängen in der Solar-Branche vertraut ist. Während es viele Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung gibt, liegt die reale Herausforderung auf der kommerziellen Seite“, so Rockwell weiter. Das von der Industrie geförderte Schulungsprogramm wird mit internationalen Solarunternehmen kooperieren, um Mitarbeiter im mittleren und Topmanagement für die Verwaltung und Finanzierung von PV-Projekten sowie für die kommerziellen Aspekte der Solarenergie zu schulen.
„Das Young Solar Stipendium-Programm zielt genau auf die zukünftigen Entscheidungsträger und Manager ab, die dann das nötige Know-how haben, um die Entwicklung im Solarsektor in ihren Ländern weiter vorantreiben zu können“, erklärt Berthold Breid, Geschäftsführer der RENAC.
Der viertägige Intensivkurs behandelt den gesamten Projektablauf bis zur Inbetriebnahme. Kombiniert werden Seminar, Networking und Besichtigungen bei Unternehmen vor Ort. Teilnehmer werden optimal in der Leitung und Budgetierung von mittleren bis großen PV-Projekten geschult und erhalten einen Einblick in die Ökonomie der Solartechnologien in Nahost und Nordafrika. Ausgestattet mit einem umfangreichen Wissen können Sie dann in ihrem jeweiligen Land tätig werden.
Am Eröffnungstag der WFES 2014, am 20. Januar 2014, richten die Solar GCC Alliance und SASIA in Zusammenarbeit mit EuPD Research die Veranstaltung „The Path to Solar Wealth in the GCC – Effective Brand Building“ aus.

20.01.2014 | Quelle: SASIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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