Heidelberger Mieter können Solarstrom direkt aus Photovoltaik-Anlagen auf ihrem Hausdach beziehen
Die Mieter können den Strom direkt aus diesen PV-Anlagen beziehen und werden darüber hinaus von der NATURSTROM AG (Düsseldorf) versorgt. Die HEG bietet ihnen dazu einen Mischtarif an, der deutlich günstiger sei als reguläre Standardtarife, berichtet Naturstrom in einer Pressemitteilung.
Erstes Direktbelieferungskonzept einer Energiegenossenschaft bundesweit
Das Stromprodukt enthält den hauseigenen Solarstrom und – für die Zeiten, in denen die PV-Anlagen den Strombedarf nicht decken – den zertifizierten Ökostrom der NATURSTROM AG. Bundesweit sei dies das erste Direktbelieferungskonzept, das eine Energiegenossenschaft für Mehrfamilienhäuser umsetzt, betont Naturstrom.
„Nun profitieren auch Mieter und nicht nur Eigenheimbesitzer von der immer günstigeren Stromproduktion aus Photovoltaik-Anlagen“, sagt Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der NATURSTROM AG. „Das ist ein echter Durchbruch und sollte schnell Schule machen. Eine zukunftsfähige und bezahlbare Stromversorgung wird es nur mit einem weiteren, engagierten Ausbau dezentraler erneuerbarer Energien geben.“
Darüber hinaus entlaste die direkte Nutzung des Sonnenstroms sogar das EEG-System: „Für den vor Ort genutzten Strom entfällt die umlagefinanzierte Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, und es können erhebliche Investitionen in neue Netze vermieden werden. Die Politik sollte solche Konzepte deshalb fördern und nicht wie aktuell diskutiert zukünftig erschweren.“
Photovoltaik-Anlagen wurden in Ost-West-Ausrichtung installiert
Die sieben Photovoltaik-Anlagen haben zusammen eine Nennleistung von 445 kW. Auf einer Modulfläche von 3.000 m² erzeugen sie pro Jahr voraussichtlich rund 370.000 Kilowattstunden (kWh) sauberen Strom. Das sei genug für über 100 Durchschnittshaushalte. Ausgerichtet sind die Anlagen nach Osten und Westen. Im Vergleich zur üblichen Südausrichtung wird die Stromerzeugung dadurch in die Morgen- und Abendstunden verlagert, wenn der Strombedarf der Mieter am höchsten ist. Zugleich werden die Produktionsspitzen am Mittag reduziert.
Die ersten Mietparteien beziehen bereits den Solarstrom vom eigenen Dach. „Mit unserem Modell betreten wir Neuland – und hoffen natürlich, dass andere Energiegenossenschaften unserem Beispiel folgen werden“, sagt Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft. „Dass wir als Genossenschaft nun erstmals Mietern günstigen Ökostrom vom eigenen Dach anbieten können, sehen wir als weiteren wichtigen Schritt zu einer regionalen und bürgernahen Energiewende von unten.“
02.02.2014 | Quelle: NATURSTROM AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH