Forschungsergebnisse des Fraunhofer ISI bestätigen Innovationswirkung des EEG

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erzeugt positive Innovationswirkungen und unterstützt die Erneuerung der Energiesysteme. Dies bestätigen 17 Experten des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und weiterer Wissenschafts-einrichtungen in einem Statement.

Das erklärte Ziel der Weiter-entwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien sei erreicht worden. Diese positiven Erfahrungen sollten bei der anstehenden Novellierung des EEG berücksichtigt werden, so die Experten.
Damit kommen sie zu einem anderen Ergebnis als die Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI), die in ihrem jüngsten Bericht die Rechtfertigung einer Fortführung des EEG unter anderem mit der Begründung abspricht, dass das Gesetz keine messbare Innovationswirkung entfalte.

Innovationswirkungen einzelner Instrumente müssen in einen Gesamtkontext eingebettet werden
Das am 03.03.2014 veröffentlichte Expertenstatement, das auch von Wissenschaftlern des Fraunhofer ISI unterzeichnet wurde, ruft zur differenzierten Bewertung hinsichtlich der Unterstützung der Innovationsleistung durch das EEG auf.
„Wir brauchen eine faktenbasierte und der Komplexität der Sachlage gerecht werdende Beurteilung. Die Innovationswirkungen einzelner Instrumente müssen in einen Gesamtkontext eingebettet und aus systemischer Sicht bewertet werden. Deshalb bieten wir unsere Expertise zu Umwelt- und Innovationswirkungen des EEG und die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit an“, sagt Prof. Dr. Rainer Walz, Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme am Fraunhofer ISI und Mitinitiator des Expertenstatements.

Nur Patentanmeldungen auswerten reicht nicht
Eine umfassende Analyse und Bewertung der Innovationswirkung eines politischen Instruments wie dem EEG erfordere eine Vielzahl von Indikatoren und damit fundierte Erhebungsmethoden. Einzelindikatoren könnten nur Teilaspekte erfassen. Es reiche nicht aus, allein die Anzahl von Patentanmeldungen auszuwerten, welche ausschließlich künftige technische Innovationen abbilden.
Das am Fraunhofer ISI vertretene Innovationsverständnis ist deutlich weiter gefasst. „Unser Verständnis von Innovation schließt neben technischen Prozessinnovationen ebenso Produktinnovationen, Dienstleistungsinnovationen und organisatorische Innovationen ein. Um diese zu messen betreibt das Fraunhofer ISI Innovationsforschung aus einer systemischen Perspektive“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer ISI.

Positive Effekte des EEG sollten bei der Novellierung berücksichtigt werden
Die Forscher ziehen ein eindeutig positives Fazit bezüglich der Innovationswirkung des EEG. Ebenso hätten sie auch positive Effekte für den Klimaschutz auswerten können. Dies bedeute jedoch nicht, dass es keinen Anpassungsbedarf des EEG gebe.
Die positiven Erfahrungen sollten laut Fraunhofer bei der anstehenden Novellierung dieses politischen Instrumentariums berücksichtigt werden.

04.03.2014 | Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI; Bild: Conergy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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