DWV: Energiewende kann nur mit der Integration von Wasserstoff-Speichern und Brennstoffzellen gelingen

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. (DWV, Berlin) hat ein Positionspapier veröffentlicht, laut dem die Energiewende nur mit der Integration von Wasserstoff und Brennstoffzellen gelingen kann.

„Ohne Lösung der Speicherproblematik, für die Wasserstoff die beste Lösung bietet, erschöpft sich die Energiewende in einer bloßen Stromwende", so der DWV. Nur die stringente Koordination aller Komponenten – der Netze und der Speicher – verbunden mit der Integration von Strom und Gas, Wärme und Mobilität in einem ganzheitlich gedachten Energiesystem werde zum Erfolg führen.

Speicher machen erneuerbare Energien grundlastfähig
Im Jahr 2010 seien beispielsweise 150 Millionen Kilowattstunden Windstrom nicht genutzt worden, was dem Bedarf von rund 40.000 Haushalten entspreche. Um Schwankungen bei der Energieerzeugung auszugleichen, seien chemische Speicher nötig, die die Vorratshaltung von mehreren Terawattstunden (TWh) erlauben.
Wasserstoff sei aufgrund seiner Kompatibilität mit der bestehenden Infrastruktur und seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten optimal als Großspeicher geeignet, betont der Verband. Entsprechende Kavernen und Gasleitungen seien in Norddeutschland bereits verfügbar.

DWV fordert Markteinführungsprogramm für ‚Power to Hydrogen‘
Um die Potenziale von Wasserstoff und Brennstoffzelle zu heben, braucht es laut DWV Investitionen und ein zeitlich und im Volumen begrenztes Förderprogramm. Ferner sollte "grüner" Wasserstoff auf die Biokraftstoffquote und ab 2015 auch auf die Treibhausgasminderungsquote mit dem Vierfachen seines Energiegehalts (4fach-Counting) angerechnet werden, um die Marktdurchdringung für erneuerbares Gas in einem reinen Wasserstoffpfad als Beimischung zu Erdgaskraftstoffen und auch den Einsatz im Raffinerieprozess für konventionelle Kraftstoffe zu ermöglichen.

Wasserstoff könnte Energiewende bezahlbar machen
Für den DWV ist es nicht nachvollziehbar, warum für Anlagen, die das EEG-System entlasten und zur Kostendämpfung beitragen, Abgaben gezahlt werden sollen. Durch die vielseitige Anwendbarkeit des Wasserstoffs (auch als Kraftstoff oder Chemie-Rohstoff) könnten Verluste oder erhöhte Kosten an anderer Stelle in einer Mischkalkulation ausgeglichen werden. Erneuerbarer Wasserstoff könnte dadurch schrittweise und finanzierbar in neue Märkte integriert werden und helfen, die Energiewende bezahlbar und sozialverträglich umzusetzen.
"Wirtschaft und Industrie brauchen Planungssicherheit", so der DWV. "Die öffentliche Hand muss finanzielle Impulse geben und damit für Motivation sorgen, Grundvoraussetzung für eine breite Einführung der Wasserstofftechnologie." Nicht zuletzt gehe es auch darum, die Technologieführerschaft Deutschlands und den Wirtschaftsstandort zu sichern.

DWV: Elektromobilität braucht Wasserstoff
Auch die Elektromobilität brauche Wasserstoff und Brennstoffzellen. Nur Brennstoffzellen-PKW ermöglichen laut DWV lange Reichweiten mit akzeptablen Betankungszeiten. Die Infrastruktur für den Fahrzeugsektor könnte Wegbereiter für eine breit genutzte Wasserstoff-(Speicher)-Infrastruktur sein. Je schneller die Wasserstoff-Mobilität Realität werde, desto schneller trage "grüner" Wasserstoff zur Versorgungs- und Kostensicherheit im Stromsektor bei.

16.03.2014 | Quelle: DWV | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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