Energy Storage 2014: Branche fordert bessere Rahmenbedingungen für Energiespeicher

“Der Energiespeichermarkt ist heute in derselben Situation wie die Photovoltaik vor zehn Jahren, nur muss die Entwicklung bei den Speichern wesentlich schneller vorangehen“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Energiespeicher (BVES) und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, Prof. Dr. Eicke R. Weber, in seiner Abschlussrede zur Energy Storage-Konferenzmesse am 27.03.2014 in Düsseldorf.

Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin forderte, dass die Rahmenbedingungen und die finanzielle Unterstützung für Energiespeicher klarer geordnet und forciert werden müssten. Die öffentliche Hand könne Energiespeichertechnologien zum Durchbruch verhelfen.

850 Experten aus 46 Ländern
Mehr als 850 Experten aus 46 Ländern waren nach Düsseldorf gekommen, um an drei Tagen Entwicklungen bei der Energiespeicherung zu diskutieren. Auf der begleitenden Fachausstellung mit fast 70 Ständen konnten sich die Besucher über den neuesten Stand der Technik informieren und Geschäftsabschlüsse tätigen.
Zahlreiche Unternehmen und Forschungsinstitute präsentierten hier ihre neuesten Produkte und Forschungsergebnisse. Zu den Ausstellern zählten unter anderem Siemens, Areva, FIAMM Energy Storage Solutions, SMA Solar Technology, Younicos, Hydrogenics, Varta Storage, RWE und E.ON. Ein Highlight war das neue Elektroauto von BMW mit iDrive-Technologie.

EEG-Reform bestimmendes Thema
Für die deutschen Besucher war die bevorstehende EEG-Reform ein bestimmendes Thema. Tobias Rothacher von Germany Trade and Invest hofft, dass das letzte Wort in Sachen EEG-Umlage auf industriellen Eigenverbrauch noch nicht gesprochen ist. Er geht davon aus, dass der große Durchbruch der Energiespeicher in zwei bis drei Jahren kommt, wenn nach Erreichen des atmenden Deckels keine Einspeiseförderung mehr gezahlt wird.
„Es ist ein logischer Schritt, dass Photovoltaik-Anlagenbesitzer dann einen Energiespeicher kaufen, um die erzeugte Energie nicht wegzuwerfen“, so Rothacher. Er rechnet damit, dass in Deutschland bis 2020 rund 3,8 TWh Solarstrom wirtschaftlich gespeichert werden können. Das würde eine installierte Batteriespeicherkapazität von über 12 GWh erlauben.

Rentabilität von Energiespeichern hängt von lokalen Bedingungen ab
Ob sich Energiespeicher wirtschaftlich rechnen, hänge stark von den Bedingungen vor Ort ab, so Tobias Cossen von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Er berichtete in der Session „Building the Global Ecosystem for Grid Storage“ von den philippinischen Inseln, auf die Diesel zur Energieerzeugung derzeit mit dem Hubschrauber eingeflogen werden muss. Eine Photovoltaik-Anlage mit Energiespeicher würde sich hier sehr schnell amortisieren, so Cossen.
Im Rahmen der Energy Storage fanden auch die 3. Power-to-Gas Konferenz des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts (OTTI e. V.) und der StorageDay der SolarAllianz statt.
Die nächste Energy Storage Europe (Conference & Expo) sowie die 4. Power-to-Gas-Konferenz finden vom 9.-11.03.2015 gemeinsam mit der Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) statt.

06.04.2014 | Quelle: Messe Düsseldorf GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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