TÜV Rheinland bietet neue Sandabriebtests für Photovoltaik in Wüstengebieten an; Benchmark mit simulierten Sandstürmen

TÜV Rheinland (Köln) ist eine Partnerschaft mit TRaC Global (Malvern, Worcestershire) eingegangen, einem der führenden Umweltprüflabors in Großbritannien, um Sandabriebtests an Photovoltaik-Modulen in Originalgröße durchführen zu können.

Experten des TÜV Rheinland haben unterschiedliche Wüstenbedingungen analysiert (Größe der Sandkörner, Windgeschwindigkeiten und so weiter), um einen Parametersatz zu bestimmen, der als Benchmark für Photovoltaik-Module und andere Systemkomponenten verwendet werden kann.

Herkömmliche Tests für Photovoltaik-Anwendungen nicht ausreichend
Auf der 39. IEEE Photovoltaic Specialists Conference (PVSC) 2013 stellte TÜV Rheinland dazu den Entwurf einer Testsequenz vor. Die zugrundeliegenden US-amerikanischen Militärstandards nach denen die Sandabrasionsprüfungen durchgeführt werden, werden von den Experten für die solaren Anwendungen als nicht ausreichend eingeschätzt, da Einwirkungen wie UV-Strahlung und hohe Außentemperaturen nicht berücksichtigt sind.
Florian Reil, Geschäftsfeldleiter Solarenergie beim TÜV Rheinland, hierzu: „Es besteht ganz klar ein Bedarf an Sandabriebtests, doch wir wollten unsere Kompetenz unter Beweis stellen, indem wir diese Art von Test als einen Bestandteil eines vollständigen Zuverlässigkeitstests für derartige Umgebungen entwickeln.“
Als nach UKAS akkreditierte Organisation mit Know-how im Bereich Sand- und Staubteststandards, einschließlich DEF STAN 00-35, DEF STAN 07-55, MIL STD 810 und RTCA DO 160, erwies sich TRaC Global als idealer Partner für den TÜV Rheinland in Europa.

Gigawatt-Photovoltaikinstallationen im Sonnengürtel
Business-Analysten sagen eine erhebliche Zunahme der Photovoltaik-Nutzung in den nächsten Jahrzehnten voraus, insbesondere im Sonnengürtel. So ist beispielsweise geplant, in der Golfregion bis 2030 Solarstromanlagen mit einer Spitzenkapazität von mehr als 50 Gigawatt (GW) zu bauen – 41 GW davon allein in Saudi-Arabien.
TÜV Rheinland ist gemeinsam mit Hanwha Q CELLS an dem von SMA geleiteten Forschungsprojekt Giga-PV beteiligt und erarbeitet derzeit Testverfahren zur Komponentenzuverlässigkeit bei Sandstürmen. Eine Prüfabfolge, die erhöhte Prüftemperaturen, hohe UV-Dosen sowie Sandabrasion beinhaltet, wird entwickelt.
Die entsprechenden Arbeiten beziehen sich auf die Untersuchung der Belastung der Wechselrichter und Solarmodule, die Wüstenklimata ausgesetzt sind. Das Ziel dieses Forschungsprojekts besteht darin, die einzelnen Komponenten an den Einsatz unter extremen Umweltbedingungen anzupassen und die Kosten für große Solaranlagen zu reduzieren. TÜV Rheinland bietet schon jetzt vergleichende Sandabriebtests für Module, Systemkomponenten und Montageaufbauten an.


07.05.2014 | Quelle: TÜV Rheinland; Bild: juwi | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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