Elektroautos als Speicher: Projekt erforscht, wie überschüssige Energie in das Stromnetz zurückgespeist werden kann

Drei Partner aus Wirtschaft und Forschung betreiben die derzeit größte Flotte elektrischer Fahrzeuge und untersuchen, wie die Autos überschüssige Energie in das Stromnetz zurückspeisen können. Der Versuch „e-Solcar“ läuft seit 2011 in der Lausitz.

Die Projektpartner wollen damit die Grundlagen für die massentaugliche, energieeffiziente und umweltschonende Nutzung von Autos mit Elektroantrieb schaffen, berichtet die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (Potsdam).

Opel Corsa, Mercedes Sprinter und Toyota Highlander im Praxiseinsatz
45 umgebaute Kraftfahrzeuge – vom Kompaktwagen Opel Corsa über den multifunktionalen Mercedes Sprinter bis zum schwergewichtigen Toyota Highlander – sind dabei im täglichen Praxiseinsatz. Durchgeführt wird der Dauertest von German E-Cars Research & Development, Vattenfall Europe und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU C-S).

Erneuerbare Energien machen 90 % der Energieproduktion in Brandenburg aus
Die Grundlagen für e-Solcar schuf Prof. Dr. Harald Schwarz vom Lehrstuhl für Energieverteilung und Hochspannungstechnik der BTU C-S. Da die industrielle Nachfrage nach Strom in Brandenburg relativ gering ist, müssen die Netze regelmäßig heruntergefahren werden. Gestört hatte den Professor, dass auch die erneuerbaren Energien davon betroffen waren. Diese machen in Brandenburg 90 Prozent der gesamten Energieproduktion aus. Der Forscher hatte die Idee, die überschüssige Energie in Mobilität zu stecken. Mit German E-Cars und Vattenfall wurden Fahrzeuge entwickelt, die nicht nur mit Strom fahren, sondern auch als Speicher dienen können (Bidirektionalität).
German E-Cars baut nun größere Batterien in die Hybridfahrzeuge der Hersteller ein und entwickelt die Ladetechnik bis zum Stecker. Vattenfall Europe Generation AG finanziert die Fahrzeugflotte und sorgt für die Ladeinfrastruktur. Und die Wissenschaftler um Prof. Schwarz verantworten das Lade- und Rückspeisemanagement sowie die Einbindung ins Netz.

Regenerative Energie wird grundlastfähig
Das Projekt reicht damit über die Entwicklung einer umweltfreundlichen und zukunftsfähigen Form der Mobilität hinaus. Denn durch das Speichermedium Auto, das mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben wird, gelangen nicht benötigte Energiemengen zurück ins Netz. Erstmalig könne auf diese Weise Energie aus Sonne und Wind zur Grundlastversorgung der privaten Haushalte und der Wirtschaft beitragen, betonen die Projektpartner.

11.05.2014 | Quelle: ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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