Photovoltaik in Großbritannien: 215 Kraftwerke von geplanten Förderkürzungen betroffen

NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA) geht davon aus, dass 215 britische Photovoltaik-Kraftwerke von den beabsichtigen regulatorischen Änderungen in Großbritannien betroffen sind.

Das Ministerium für Energie und Klimawandel (DECC) schlug Anfang Mai 2014 vor, die RO-Förderung (Renewables Obligation) für PV-Kraftwerke mit einer Nennleistung über 5 MW im April 2015 abzuschaffen. Bisher konnten alle PV-Kraftwerke, die bis März 2017 gebaut werden, an dem Programm teilnehmen können.
“In den letzten zwei Jahren wurden in Großbritannien Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit mehr als 2 GW installiert“, sagte Finlay Colville von NPD Solarbuzz.
„Es gab zwar keine offizielle Obergrenze für den Zubau, aber die Regierung hatte doch mit wesentlich weniger Neuinstallationen gerechnet.“
“Wenn die geplanten Änderungen durchgesetzt werden, müssen Investoren und Entwickler großer Kraftwerke zwei Jahre früher als erwartet Differenzkontrakte (CFD) nutzen.“

Förderung von PV-Kraftwerken zwischen 1 und 5 MW relativ sicher
Die Marktforscher rechnen damit, dass sich der Schwerpunkt künftig auf kleinere Anlagen verlagert, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, die bezüglich des CFD-Programms zurückhaltend seien. Bis 31.03.2015 sollen Freiflächenanlagen unter 5 MW Nennleistung noch 1,4 ROCs (Zertifikate für Strom aus erneuerbaren Energien) erhalten.

PV-Projekte zwischen 5 und 30 MW am meisten gefährdet
Am meisten gefährdet seien Photovoltaik-Kraftwerke, deren Nennleistung zwischen 5 und 30 MW liegt, so die Marktforscher. Nach März 2015 erhalten sie voraussichtlich keine ROCs mehr, könnten aber zu klein sein, um in das CFD-Programm aufgenommen zu werden.
Aber genau solche Anlagen lösten den Boom im britischen Photovoltaik-Markt aus. Derzeit sind 198 Projekte dieser Größe in der Pipeline, mehr als 80 haben bereits eine Baugenehmigung. Die meisten davon werden laut Solarbuzz voraussichtlich noch vor April 2015 fertig.

22.05.2014 | Quelle: NPD Solarbuzz; Bild: Martifer Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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