Organische Photovoltaik: EU-Projektpartner präsentieren sechs Meter lange Solar-Folie

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) hat mit fünf Partnern ein sechs Meter langes und 50 Zentimeter breites flexibles organisches Photovoltaik-Modul entwickelt. Die Solar-Folie wurde am 27./28. Mai 2014 auf der Fachmesse LOPEC in München präsentiert.

Ihre Herstellung erfolgte im Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Die verwendeten organischen Solarzellen kommen ohne Indium-Zinnoxid (ITO) aus und seien damit besonders kostengünstig, berichtet das Institut in einer Pressemitteilung.
„Wir freuen uns sehr, dass es uns gemeinsam mit den Partnern gelungen ist, innerhalb der sehr kurzen Zeit von nur einem halben Jahr diesen Prototyp eines organischen PV-Moduls mit Integration in eine textile Struktur herzustellen“, sagte Dr. Birger Zimmermann, Teamleiter Produktionstechnologie für organische Solarzellen am Fraunhofer ISE.

Einsatz als großflächige Verschattungssysteme möglich
Die Solar-Folie ist das Ergebnis des europäischen Forschungsprojekts „FabriGen – Fabric structures for solar power generation“, das zum Ziel hatte, textile Strukturen mit integrierter organischer Photovoltaik zu entwickeln.
Mögliche Anwendungen sind Verschattungssysteme für Fußgängerwege und Bushaltestellen, Scheunenüberdachungen oder Carport-Dächer. Im Fokus steht die kostenoptimierte Bestückung großer Flächen mit flexiblen Kunststoffkonstruktionen, die deutlich unter dem Preis von Glasabdeckungen liegen sollen.

Internationale Kooperation
Der Solarzellen-Aufbau und die Auslegung der Module wurden am Fraunhofer ISE entwickelt. Die Freiburger Forscher waren auch an der Entwicklung der Verkapselung beteiligt, die federführend am Centre for Process Innovation Ltd. (CPI) in Großbritannien erfolgte.
Mit der Integration der organischen Photovoltaik auf eine Gewebemembran haben sich alle Projektpartner befasst, vor allem jedoch CPI und der Projektkoordinator Inside2Outside Ltd. (I2O). Für die Prozessentwicklung der großflächigen Lamination zeichnete die Coatema Coating Machinery GmbH aus Deutschland verantwortlich.

02.06.2014 | Quelle: Fraunhofer ISE; Bild: Vladimir Kozhukharov, UCTM, Bulgarien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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