100 m2 Kollektoren für solare Eisfabrik

Solarthemen 428. Die Berliner Speiseeis-Manufaktur Florida Eis macht aus Sonne Eis – neuerdings nicht nur mit Hilfe der Photovoltaik, sondern auch mit Solarthermie.

Einen Großteil des Stroms für die Kompressionskältemaschinen zur Eiserzeugung liefert eine 175 kW-Photovooltaikanlage. In der kommenden Woche wird zusätzlich ein 100 Quadratmeter großes solarthermisches Kollektorfeld auf der neu gebauten Fabrikhalle eingeweiht. Es unterstützt nicht nur die Heizung und liefert warmes Wasser für den Bedarf im Unternehmen, sondern treibt auch eine Absorptionskältemaschine an. Diese Maschine vom Hersteller Sortec ist dafür zuständig, die Produktionshalle im Sommer zu temperieren. Dann nämlich, wenn besonders viel Eis produziert wird, so dass die Kompressionskältemaschinen viel Abwärme abgeben, während die Halle auch durch die großen Fenster unnötig erwärmt wird. Je geringer die Temperatur in der Halle, desto effizienter arbeiten diese elektrischen Kälteerzeuger. Die Solarthermieanlage, die vom Hersteller Solvis geplant und von der Berliner Parabel GmbH installiert wurde, steígert somit gewissermaßen den Wirkungsgrad des photoelektrisch angetriebenen Produktionsprozesses. „Es ist eine besonders interessante Anwendung für die Solarthermie“, findet Florian Sander, der bei Solvis für den Vertrieb von Großanlagen zuständig ist: „Eis schmilzt normalerweise in der Sonne; hier nutzen wir die Sonne, um das Eis zu kühlen.“ Der Chef der Florida-Eis Manufaktur GmbH, Olaf Höhn ist stolz auf seine nach eigenen Angaben vollständig CO2-freie Produktion. Neben der Sonne tragen dazu auch eine Windkraftanlage und eine Pelletsheizung bei. Die Lieferfahrzeuge, mit denen das Eis aus der Manufaktur in mehrere Berliner Eis-Cafés transportiert werden, haben keine fossil angetriebenen Kälte-Aggregate an Bord, sondern Kühl-Akkus, die über Nacht im Werk heruntergekühlt werden.

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