Neue EU-Energieziele: 60 Prozent der Deutschen sehen Energie-Sparpotenziale im eigenen Haushalt

Bis 2030 soll in der Europäischen Union 30 Prozent an Strom und Wärme eingespart werden - diese Energieeffizienz-Ziele hat die EU-Kommission am 23.07.2014 vorgeschlagen. Die Deutschen sehen noch großes Potenzial, ihren Energieverbrauch zu verringern: 65 Prozent erkennen Chancen, Strom im eigenen Heim einzusparen, 56 Prozent halten Einsparungen beim Wärmeverbrauch für möglich.

Doch bisher werden die privaten Haushalte bei der Energiewende außen vor gelassen. Das ist das Ergebnis der Umfrage "Energie-Trendmonitor 2014" der Stiebel Eltron GmbH & Co. KG (Holzminden) unter 1.000 Bundesbürgern.

Sonnemann: Haushalte, die ihren Energieverbrauch senken wollen, werden bestraft
"In Deutschland können die Ziele der EU-Kommission nur erreicht werden, wenn die Bundesregierung die privaten Haushalte stärker einbezieht", sagt Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer des Heiz- und Wärmetechnikunternehmens Stiebel Eltron. "Sie gelten zu Recht als schlafende Riesen der Energiepolitik. Doch ihr Potenzial wird nicht gehoben. Im Gegenteil: Haushalte, die aktiv ihren Energieverbrauch senken wollen, werden bisher bestraft statt belohnt."
Wer beispielsweise seine alte Heizung durch eine Energie sparende Wärmepumpe ersetzt, wird mit rund 70 Prozent Steuern und Abgaben auf den Strompreis belastet. Zum Vergleich: Bei der fossilen Ölheizung entfallen lediglich 23 Prozent des Ölpreises auf Steuern und Abgaben.
"Nachdem die EEG-Novelle beschlossen ist, gilt es jetzt für die Bundesregierung, mit ihrer ‚Zehn-Punkte-Energie-Agenda des Bundeswirtschaftsministeriums‘ bei den Haushalten Anreize für die Nutzung sauberer Energie und einer Senkung des Energieverbrauchs zu sorgen", so Sonnemann.

Hohes Innovationspotenzial beim Photovoltaik-Eigenverbrauch
Wie hoch das Innovationspotenzial bei den privaten Haushalten in Deutschland sei, zeige sich beispielsweise am Verbrauch von Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage. Bisherige Lösungen nutzen laut Stiebel Eltron durchschnittlich nur knapp 30 Prozent dieser Energie für den Eigenbedarf. Grund seien fehlende Konzepte, mit denen die Energie im Haus variabel gespeichert und verbraucht werden kann.
Modellprojekte von Stiebel Eltron zeigten, dass sich der Solarstrom-Eigenverbrauch schon heute auf gut 60 Prozent steigern lasse. Neben deutlichen Kosteneinsparungen profitiere auch die Umwelt. Denn Gebäude seien bisher der größter Emittent von Kohlendioxid in Deutschland, betont Stiebel Eltron.

26.07.2014 | Quelle: Stiebel Eltron; Bild: TECHMASTER GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen