EEG-Reform: 83 Prozent der Bundesbürger rechnen mit höheren Strompreisen; SPD-Wähler kritisieren soziale Schieflage

83 Prozent der Deutschen rechnen in den nächsten zwei Jahren mit steigenden Strompreisen. Daran ändert auch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nichts, die am 01.08.2014 in Kraft tritt. 11 Prozent erwarten stabile Kosten, und nur ein Prozent ist überzeugt, dass die Preise sinken.

Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unter 1050 erwachsenen Bundesbürgern im Auftrag des Energieanbieters LichtBlick SE (Hamburg). Nach Einschätzung der Bevölkerung wird die Bundesregierung also ein wesentliches Ziel der EEG-Novelle verfehlen.
"Die EEG-Reform an das Versprechen stabiler oder gar sinkender Strompreise zu koppeln, war falsch", sagt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei LichtBlick. "Die Energiewende ist eine sinnvolle Investition in unsere Zukunft, die nicht auf eine eindimensionale Kostendebatte reduziert werden darf."

Gleichstellung von Mietern und Eigenheimbesitzern beim Photovoltaik-Eigenverbrauch gefordert
Die Bürger halten das neue EEG zudem für sozial unausgewogen: 69 Prozent kritisieren die Ungleichbehandlung von Mietern und Eigenheimbesitzern beim Eigenverbrauch. Nach den Beschlüssen der schwarz-roten Koalition zahlen Mieter für im Gebäude erzeugten und verbrauchten Strom, z. B. aus einer Photovoltaik-Anlage, die volle EEG-Umlage. Eigenheimbesitzer bleiben hingegen vollständig von der Abgabe befreit.
Eine vierköpfige Familie im Mietshaus zahle somit pro Jahr rund 100 Euro mehr für den lokalen Verbrauch als eine Familie im Eigenheim, betont LichtBlick. Insbesondere SPD-Anhängern ist diese soziale Schieflage ein Dorn im Auge: 81 Prozent der SPD-Wähler fordern eine Gleichstellung von Mietern und Hausbesitzern.

LichtBlick: Regierung muss nach der Sommerpause nachbessern
"Das EEG von SPD-Wirtschaftsminister Gabriel ist eine sozialpolitische Ohrfeige für Mieter. Das verübeln ihm vor allem seine eigenen Wähler. Die Regierung muss hier nach der Sommerpause zügig nachbessern. Auch Mieter müssen endlich an der Energiewende beteiligt werden", so Lücking.
LichtBlick hat im Frühjahr 2014 in Berlin-Hellersdorf das bislang größte Projekt zur Vermarktung von Solarstrom vom Dach an Mieter gestartet.

 
 

31.07.2014 | Quelle: LichtBlick SE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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