dena-Roadmap zeigt, wie ein stabiler Netzbetrieb mit erneuerbaren Energien möglich ist

Dezentrale Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sollen künftig mehr zur Sicherung des stabilen Stromnetzbetriebs beitragen. In der "Roadmap Systemdienstleistungen 2030" zeigt die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena, Berlin), was dafür getan werden muss.

Zu den Empfehlungen gehört unter anderem, die Technologien und Produkte weiterzuentwickeln, die Zusammenarbeit zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern auszubauen und neue Marktanreize zu setzen.
"Die dena-Roadmap beschreibt für jede Systemdienstleistung, welche Akteure welche Anpassungen bis wann umsetzen müssen, um auch im Jahr 2030 auf ausreichend Systemdienstleistungen zurückgreifen zu können. Damit schafft sie Planbarkeit in einem sehr wichtigen Handlungsfeld der Energiewende", sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

Photovoltaik-Anlagen stellen Herausforderungen an die Stromübertragung
Der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere von wetterabhängigen Photovoltaik-Anlagen, stellt wachsende Herausforderungen an die Stromübertragung und -verteilung. Die Lastflüsse im Netz wechseln stärker, und der Strom muss tendenziell über weitere Entfernungen transportiert werden.
Gleichzeitig stehen konventionelle Kraftwerke immer weniger zur Verfügung, um mit so genannten Systemdienstleistungen die Spannung und die Frequenz zu stabilisieren oder die Versorgung nach Störungen wiederherzustellen. Um den sicheren Netzbetrieb auch in Zukunft gewährleisten zu können, müssen neue Wege zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen gefunden werden.

Netz- und Anlagenbetreiber müssen sich stärker austauschen
Mit der zunehmend dezentralen Stromeinspeisung steigt der Koordinationsbedarf zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern sowie den Anlagenbetreibern. Hierfür müssen laut dena neue Abstimmungs- und Informationsprozesse entwickelt und umgesetzt werden, wie etwa im Bereich der Spannungshaltung.
Für einen stabilen Netzbetrieb muss die Spannung im Stromnetz im zulässigen Bereich gehalten werden, unter anderem durch regelbare Transformatoren und die Bereitstellung von Blindleistung. Da durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien die Spannung im Verteilnetz beeinflusst wird, empfiehlt die Studie, die Spannung weitergehend durch ein aktives Blindleistungsmanagement von Erneuerbare-Energien-Anlagen im Verteilnetz zu steuern.

Erneuerbare-Energien-Anlagen und Batteriespeicher sollen verstärkt Regelleistung bereitstellen
Für eine alternative Erbringung von Systemdienstleistungen müssten außerdem neue Technologien erprobt, technische Standards definiert und die bisherigen Systemdienstleistungsprodukte zum Teil neu strukturiert werden. Beispielsweise müssten die Übertragungsnetzbetreiber die Anforderungen und Produkte für die Erbringung von Regelleistung überprüfen, so die dena.
Ziel müsse sein, dass Erneuerbare-Energien-Anlagen und Batteriespeicher verstärkt Regelleistung bereitstellen und am Regelleistungsmarkt teilnehmen können. Dies werde bisher unter anderem durch lange Ausschreibungszeiträume erschwert. Aufbauend auf einer Untersuchung der Übertragungsnetzbetreiber sollte die Bundesnetzagentur die Anforderungen und Produkte für die Regelleistung entsprechend anpassen.
Außerdem müsse die Politik einen Rahmen schaffen, damit die Erbringung von Systemdienstleistungen sowohl für Stromnetz- und Anlagenbetreiber als auch für Verbraucher wirtschaftlich tragbar bleibt.
Die gesamte Roadmap und die Studie gibt es unter www.dena.de/sdl.

03.08.2014 | Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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