Debatte um Netze und Energiespeicher

Solarthemen 432. Die Agora Energiewende hat eine Studie zu Energiespeichern veröffentlicht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass solche Speicher für die Energiewende derzeit noch nicht erforderlich seien. Eurosolar kritisiert allerdings, die Agora habe die falschen Annahmen zugrunde gelegt.

Die Studie „Speicher in der Energiewende“ erklärt, der in den kommenden 20 Jahren geplante Ausbau von Wind- und Solaranlagen sei nicht auf neue Stromspeicher angewiesen. Die im Stromsystem benötigte Flexibilität könne durch eine flexible Fahrweise von fossilen Kraftwerken, durch aktives Lastmanagement bei industriellen Stromverbrauchern sowie durch Stromhandel mit Nachbarstaaten weitaus günstiger bereitgestellt werden. Mit Blick auf Systemdienstleistungen und die Verteilnetz-Ebene legt die Studie aber auch dar, dass bereits heute einige Anwendungen existieren, bei denen Batteriespeicher kosteneffizient eingesetzt werden können. Allerdings, so die Studie, würden diese Nischenanwendungen auch langfristig nur ein beschränktes Marktvolumen erreichen. „Noch sind neue Stromspeicher teuer“, sagt Patrick Graichen, Direktor der Agora: „Das kann sich aber auch schnell ändern.“ Damit könnten sich aber dann auch die Anwendungsbereiche von Batterien ausweiten. Eurosolar kritisiert, die Studie treffe die falschen Annahmen. So könne der Netzausbau deutlich reduziert werden, wenn Speicher vermehrt zum Einsatz kämen. Dann aber seien sie auch erforderlich. Die Studie dagegen unterstelle den Netzausbau als Voraussetzung, die dann tatsächlich einen Einsatz von Speichern häufig unwirtschaftlich erscheinen lasse. Der Speicherzubau hängt letztlich an den Kosten. PV-Experte Winfried Hoffmann will am morgigen Freitag auf der Photovoltaik-Konferenz erstmals eine Lernerfahrungskurve zu Speichern zeigen, die Hinweise geben kann, welche Ausbauintensität zu welcher Kostendegression führen kann. Daraus würde sich dann auch eine effiziente Förderung ableiten lassen.

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