Studie: Nur wenige Netze sind zu schwach

Solarthemen 432. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat eine Studie zu Verteilnetzen erstellen lassen, die den Aus­bau­bedarf aufgrund erneuerbarer Energien bei Nutzung moderner Technologien aufzeigen soll.

Bis zu 48,9 Milliarden Euro könne der Ausbau der Verteilnetze auf Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebene bis 2032 maximal kosten, wenn die Pläne der Bundesländer zum Ausbau der erneuerbaren Energien umgesetzt würden. Folgt der Ausbau den von der Bundesregierung mit dem neuen EEG vorgezeichneten Korridoren, so könnte sich der Betrag laut Studie etwa halbieren. Allerdings ließen sich in beiden Fällen die Investitionskosten um 60 Prozent reduzieren, wenn regelbare Ortsnetztransformatoren (rONTs) zum Einsatz kämen und die Spitzenlast von Erneuerbare-Energien-Anlagen und konventionellen Kraftwerken reduziert werden könne, so Jens Büchner, Geschäftsführer der E-Bridge Consulting GmbH. Sein Unternehmen hat die Studie mit dem Titel „Moderne Verteilernetze für Deutschland“ koordiniert. Beteiligt waren zudem das Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen und das Oldenburger Institut für Informatik (OFFIS e.V.). Der Ausbaubedarf stelle grundsätzlich keinen Hinderungsgrund für die Energiewende dar, erklärt Büchner im Interview mit den Solarthemen (siehe Seite 10). Auf Basis des Ausbauszenarios, das dem EEG 2014 folgt, würden die Netzkosten in den kommenden 20 Jahren um 10 Prozent steigen. Es sei auch ein stärkerer Ausbau leistbar. Büchner weist allerdings darauf hin, dass die Netzbetreiber unterschiedlich betroffen wären. Während einige fast keine Mehrkosten zu erwarten hätten, müssten andere kräftig investieren. Hier sei aber die Politik gefragt, für einen eventuellen Ausgleich zu sorgen. Ebenso sollte der Regulierungsrahmen verändert werden, um den Netzbetreibern alternative Lösungen zum bloßen Netzausbau ohne rONTS und Einspeisemanagement zu ermöglichen.

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