Jamaika will Anteil der Erneuerbaren auf bis zu 20 Prozent im Jahr 2030 steigern; Gewerbebetriebe nutzen Photovoltaik zur Selbstversorgung

Der Inselstaat Jamaika ist zur Deckung des eigenen Energieverbrauchs fast vollständig von importierten Öl und Ölprodukten abhängig. Ineffiziente und veraltete Kraftwerksanlagen sorgen darüber hinaus zusammen mit einer steigenden Ölpreisentwicklung im internationalen Vergleich für sehr hohe Strompreise, berichtet die Exportinitiative Erneuerbare Energien, die ein neues Länderprofil zu Jamaika veröffentlicht hat.

Der gegenwärtige nationale Entwicklungsplan für den Energiesektor „Vision 2030“ sehe vor, den Anteil der Erneuerbaren am Strommix von aktuell sieben Prozent auf bis zu 20 Prozent im Jahr 2030 zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Stromerzeugungskapazitäten für Erneuerbare-Energien-Technologien ausgeschrieben. Zudem wurden erste Anreizsysteme für kleine Erneuerbare-Energien-Anlagen geschaffen.
Darunter fällt z. B. die „Net Billing Policy“, aufgrund derer ein Betreiber einer Erneuerbare-Energien-Anlage mit einer Kapazität von weniger als 100 kW überschüssigen, d.h. nicht selbst verbrauchten Strom, in das Netz einspeisen kann. Der Preis für den eingespeisten Strom orientiert sich dabei an den vermiedenen Kosten für Öl zzgl. eines Bonus von 15 Prozent.

Photovoltaik wird, begünstigt durch hohe Stromverbraucherpreise, von einigen Gewerbebetrieben bereits zur Selbstversorgung genutzt
Eine erste Ausschreibung über 115 MW Erneuerbare-Energien-Erzeugungskapazitäten fand bereits 2012 statt. Die Kapazitäten sollen Mitte 2015 installiert sein. Weitere Ausschreibungen seien für die Zukunft durchaus denkbar, wenngleich hierzu noch nichts Konkretes bekannt ist, so die Exportinitiative.
Solarenergie spiele bislang noch keine wesentliche Rolle bei der Stromversorgung Jamaikas. Allerdings werde die Photovoltaik begünstigt durch hohe Stromverbraucherpreise von einigen Gewerbebetrieben bereits zur Selbstversorgung genutzt. Auch hier bestehe ein nicht unerhebliches Marktpotenzial auf der karibischen Insel.

06.10.2014 | Quelle: Exportinitiative Erneuerbare Energien; Bild: IBC Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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