Ziegenmolke treibt Biogas-Anlage

Solarthemen 434.Die Bio-Käserei Monte Ziego in Tenningen, nördlich von Freiburg, betreibt eine Biogasanlage ausschließlich mit Ziegenmolke.

Aus der wässrigen Molke sind zwar laut Betriebsleiter Jan Leifert nur 85 bis 100 elektrische Kilowattstunden pro Kubikmeter zu gewinnen. Trotzdem mache die Investition Sinn. Bislang seien die 400000 im Jahr anfallenden Liter Molke ein Abfallprodukt gewesen, das sich nicht gewinnbringend verkaufen oder verwerten lasse. Künftig könne die Käserei die gesamte Wärme des BHKW und einen Teil des Stroms für eigene Prozesse nutzen. Der Gärrest werde als wertvoller Mineraldünger an die Demeter- und Bioland-Höfe geliefert, von denen die Käserei ihre Milch bezieht. „Wir wollen geschlossene Stoffkreisläufe realisieren“, sagt Leifert. „Auch deshalb ist es uns wichtig, die Anlage mit 100-prozentig ökologischen Ausgangsstoffen zu betreiben.“ Zeitweilig werde man das Blockheizkraftwerk mit 35 kW elektrischer und 70 kW thermischer Leistung allerdings mit Gas betreiben müssen, weil die anfallende Molke nicht immer ausreiche. Eine EEG-Vergütung werde es für die Anlage deshalb nicht geben, so Leifert. Ohne Föderungen vom Land Baden-Württemberg und dem Innovationsfonds der Badenova hätte die 450000 Euro teure Pilotanlage nicht realisiert werden können(Guido Bröer)

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