Energiebau beantragt Insolvenzverfahren

Solarthemen 435. Die Energiebau Solarstromsysteme GmbH in Köln hat am 29. Oktober einen Antrag Eröffnung des Insolvenz verfahrens gestellt.

Energiebau-Geschäftsführer René Médawar begründete den Schritt gegenüber den Solarthemen mit dem anhaltenden Negativtrend des deutschen Photovoltaikmarktes im Verlauf dieses Jahres. Das Unternehmen sei nicht überschuldet, sondern es fehle an Liquidität: „Unsere Finanzierungspartner haben uns klar gemacht, dass sie nicht weiter gehen können, als sie bis jetzt gegangen sind.“ Er sei weiterhin überzeugt, dass der Weg, den Energiebau als Antwort auf die Krise eingeschlagen habe, beispielsweise in Form neuer Vertriebspartnerschaften mit dem Stromanbieter RWE oder dem Internet-Anbieter Käuferportal, in die richtige Richtung führe. Allerdings habe dies nicht ausgereicht, um den politisch durch die Art und Weise der jüngsten EEG-Novelle verursachten Markteinbruch in den vergangenen Monaten zu kompensieren. „Wenn es fahrplanmäßig in Richtung der von der Politik geplanten 3,5 Gigawatt gehen würde, dann wären wir zu diesem Schritt nicht gezwungen gewesen“, sagte Medawar. Auch die Kooperation mit „befreundeten Wettbewerbern“ wie Donauer und Phoenix, deren jeweiliges Großhandelsgeschäft Energiebau im Verlauf der vergangenen eineinhalb Jahre übernommen hatte, sei von den Banken gut aufgenommen worden, so Médawar: „Das hatte einen positiven Markteffekt.“ Die Geschäftsleitung sei in jüngster Zeit weiter in Gesprächen mit möglichen Kooperationspartnern. Gerne hätte man sich Unterstützung in der eigenen Branche geholt. Doch ob man mit Projektierern, Hersteller oder anderen Großhändler spreche, deutet Medawar an, „so wie uns die Kraft fehlt, so fehlt sie in dieser Situation auch anderen.“ Zum Zeitpunkt des Gespräches Anfang dieser Woche war Energiebau nach Médawars Worten nur eingeschränkt lieferfähig. Zusammen mit dem Kölner Insolvenzverwalter Andreas Ringst­meier müsse es zunächst darum gehen, die Lieferfähigkeit schnellstmöglich wiederherzustellen. In einem Rundbrief an seine Kunden kündigte das Unternehmen an, auch die Aktivitäten zur laufenden 50,2-Hertz-Umrüstung schnellstmöglich fortführen zu wollen, um den Umrüstpartnern die erforderliche Sicherheit für eine fristgerechte Fertigstellung zu bieten.

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