Verpflichtungen von USA und China sind wichtige Grundlage für internationales Klima-Abkommen; reichen aber noch nicht aus

„Ich begrüße, dass sich die USA und China auf höchster Ebene zu anspruchsvollem Klimaschutz verpflichten“, kommentiert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die von den USA und China am 12.11.2014 bekannt gegebenen Pläne.

Das zeige, dass Europas ehrgeiziger Aufschlag mit dem 40-Prozent-Ziel bis 2030 in der Welt wahrgenommen werde. „Die größten Emittenten haben jetzt deutlich gemacht, dass sie entschlossen handeln wollen. Das ist ein gutes Zeichen für die Klimakonferenzen in Lima und Paris und eine gute Grundlage für ein Abkommen, in dem sich alle wichtigen Staaten zu wirksamem Klimaschutz verpflichten“, so Hendricks.
Die von den USA und China in Aussicht gestellten Ziele seien ein wichtiger erster Schritt, reichten aber noch nicht aus, um unter der international vereinbarten Obergrenze von 2 Grad zu bleiben. „Darum müssen auf diesen ersten Schritt im Laufe der Verhandlungen noch weitere folgen“, betont Hendricks.

Germanwatch: Klimaziel-Ankündigung erhöht Druck auf EU, ihr 2030-Ziel nachzubessern
„Diese Ankündigung ist ein Durchbruch in der internationalen Klimapolitik. Die Ziele sind deutlich ambitionierter als alles, was wir bisher von beiden Staaten gesehen haben“, sagt auch Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Die Ankündigungen müssen nun der Beginn einer Aufwärtsspirale sein, denn noch reichen diese Ziele nicht aus. Die EU ist nun am Zug, ihre Klimaziele nachzubessern.“
„Damit haben die drei größten Emittenten, EU, USA und China, ihre vorläufigen Vorstellungen für Ziele, die sie im Pariser Abkommen akzeptieren wollen, vorgelegt. Die guten Nachrichten: ein internationales Klimaabkommen ist damit sehr wahrscheinlich. Die Tür zu weiter steigender Klimaschutzdynamik in China und den USA ist aufgestoßen.

Christoph Bals: EU, USA und je nach Ausgestaltung auch China schicken uns in eine „Drei-Grad-Welt“
Damit bestehen gute Chancen, dass die Welt vom dramatischen Kurs in Richtung auf 4 Grad Temperaturanstieg weg kommt. Die schlechte Nachricht: Die Ziele von EU, USA und je nach Ausgestaltung auch China sind noch nicht mit dem notwendigen Klimaschutzpfad hin zu weniger als 2 Grad globaler Erwärmung vereinbar, sondern schicken uns in eine Drei-Grad-Welt. Die damit verbundenen Risiken sind völlig inakzeptabel.“

„Markstein für deutlich mehr internationale Klimaschutzdynamik“
„Der Prozess zu einem Abkommen von Paris muss jetzt so angelegt sein, dass die im Frühjahr offiziell einzureichenden Mindestziele der EU, USA und Chinas schon vor Ende 2015 und danach regelmäßig nachgebessert werden. Die EU hat dafür den Weg frei gemacht durch das Wörtchen „mindestens“ vor dem 40 %-Ziel bis 2030. Ähnlich hat China durch die Ankündigung des Höhepunktes der Emissionen „um 2030“ die Tür für Verschärfungen geöffnet. Die internen Debatten lassen eine weitere Nachbesserung in den nächsten Jahren als realistisch erscheinen. Die US-Regierung hat ihre jetzt angekündigte Zielverschärfung daran ausgerichtet, was der Präsident ohne Kongress durch Verordnungen durchsetzen kann. Wenn die Bemühungen für eine parteiübergreifende Klimaschutz-Gruppe im US-Kongress erfolgreich sind, lassen sich weitere Nachbesserungen erreichen. Die Ankündigungen von heute sind ein Markstein für deutlich mehr internationale Klimaschutzdynamik“, betont Bals.

13.11.2014 | Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Germanwatch e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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