Weltweites Kartierungsprogramm für erneuerbare Energien gestartet; erste Solar-Messstation in Pakistan errichtet

Pakistan hat ein enormes Potenzial, wenn es um die Nutzung von Solar- und Windenergie, Biomasse und andere erneuerbare Energiequellen geht, um die Stromknappheit zu verringern und den Zugang zu modernen Energie-Dienstleistungen zu verbessern. Was jedoch fehlt, sind präzise Daten auf nationaler Ebene, die es ermöglichen, diese Energiequellen optimal zu nutzen.

Seit einem Jahr entwickeln die Weltbank und das pakistanische Alternative Energy Development Board (AEDB) eine landesweite Kartierung für erneuerbare Energien. Im Oktober wurden auf einem Workshop in Islamabad erste Solar- und Windkarten Pakistans vorgestellt.

Ähnliche Initiativen in elf weiteren Ländern geplant
Das Projekt ist Teil des ESMAP-Programms der Weltbank (Energy Sector Management Assistance Program), in dem Daten zum Potenzial für die Stromerzeugung aus Wind-, Solarenergie und Biomasse erhoben und unter anderem geographische Informationssysteme (GIS) eingesetzt werden. Die Initiative deckt insgesamt zwölf Länder ab.
Nach monatelangen computerintensiven Modellierungsarbeiten sind nun erste Karten entstanden, die eine wesentliche Verbesserung gegenüber früheren Versuchen darstellen. Sie beruhen auf Satellitendaten und globalen Atmosphärenmodellen, die einen Zeitraum von zehn Jahren abdecken. An ihnen kann das Solar- oder Windpotenzial an jeder Stelle des Landes eingeschätzt werden.

Daten helfen beim Festlegen von Einspeisevergütungen und strategischem Ausbau erneuerbarer Energien
Ein wesentlicher Teil der ESMAP-Initiative ist die Sammlung von Messdaten über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren. Damit sollen die Modelle dann verbessert und Solar- und Windatlanten mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit unter 5 Prozent erstellt werden. Damit können Regierungen dann Einspeisevergütungen festlegen und den strategischen Ausbau der erneuerbaren Energien planen. Gewerbliche Projektentwickler können Machbarkeitsstudien erstellen und Photovoltaik- und Windkraftwerke planen.
Pakistan ist das erste der zwölf Länder, in dem eine Messstation errichtet und in Betrieb genommen wurde. Sie steht beim Quaid-e-Azam Solar Park in der Nähe von Bahawalpur (Provinz Punjab) und wurde am 18.10.2014 eingeweiht. In diesem Parkt sollen noch weitere Photovoltaik-Kraftwerke errichtet werden. Derzeit sind 100 MW im Bau, die voraussichtlich Anfang 2015 fertig werden.
Im Laufe des Projekts sollen neun Solar-Stationen in Pakistan installiert werden, zwei davon (in Bahawalpur and Islamabad) werden Hochpräzisions-Stationen.
Das ESMAP-Programm hat einen Umfang von 22,5 Millionen US-Dollar. Neben Pakistan sind auch Äthiopien, Indonesien, Lesotho, Madagaskar, Malawi, die Malediven, Nepal, Papua New Guinea, Tansania, Vietnam und Sambia beteiligt.
 
18.11.2014 | Quelle: World Bank | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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