Studie: Passive Energiekunden werden mittelfristig zu Akteuren der Energiewende

Neben der öffentlichen Hand und der Wirtschaft gehören auch private Haushalte zu den Akteuren der Energiewende. Diese können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Verbraucher den Wandel mittragen und ihn täglich leben, berichtet der Energieversorger Enovos (Esch-sur-Alzette, Luxemburg).

Das Unternehmen hat die Bedeutung der Akteure im Rahmen des ENOVOS READINESS INDEX untersuchen lassen. Danach ist durchschnittlich nur jeder fünfte Experte und Bürger der Meinung, dass die privaten Haushalte eine tragende Rolle bei der Umsetzung des Energiewandels spielen.

Forschung und Entwicklung sind für 50 % der Fachleute und für 37 % der Bürger die Hauptakteure der Energiewende
Die Untersuchung wurde von den Marktforschungs-Unternehmen TNS Ilres (Luxemburg) und TNS Infratest (Deutschland) bei 531 Experten und jeweils 1.000 Bürgern in Luxemburg, Deutschland, Frankreich und Belgien durchgeführt.

Verbraucher als treibende Kraft bei der Umsetzung intelligenter Netze
Laut Enovos wird der Verbraucher zur treibenden Kraft bei der Umsetzung intelligenter Netze. Künftig werde der „Prosumer“ nicht nur Strom verbrauchen, sondern selbst in seinem Haushalt aus erneuerbaren Energiequellen gewonnenen Strom in leistungsstarke Batterien seines Elektro-Autos einspeisen und nicht verbrauchten Strom an das allgemeine Netz abgeben oder mit dem Nachbarn teilen.
Dass jeder fünfte private Haushalt zum Stromproduzenten wird, halten 38 % der Experten erst nach 2030 für möglich. In Luxemburg teilen 45 Prozent der Experten diese Auffassung, in Frankreich nur 32 Prozent. Deutsche (35 Prozent) und belgische Fachleute (38 Prozent) liegen mit ihren Zustimmungsanteilen dazwischen.
Nur sechs Prozent der Fachleute können sich vorstellen, dass bis 2020 Privathaushalte umfassend eigenen Strom produzieren. 13 Prozent der Befragten aller Länder halten dies für nie erreichbar.

30 % der Experten halten den flächendeckenden Einsatz von Smart Metern in Privathaushalten bis 2030 für möglich
Die „Smart-Meter“-Technologie macht aus dem heute passiven Energiekunden privater Haushalte einen aktiven Marktteilnehmer. Durchschnittlich 30 Prozent der befragten Experten halten den flächendeckenden Einsatz von Smart Metern in Privathaushalten bis 2030 für möglich. In Deutschland können sich sogar 35 Prozent der Fachleute bis 2030 Smart Meter allerorts vorstellen. 36 Prozent der Immobilienexperten aller vier Länder sind der Auffassung, dass bis 2030 ausschließlich Smart Meter im Einsatz sind.

Experten sind bei Smart Homes optimistischer als Bürger
Bei den „Smart Homes“ sind alle Geräte der Hausautomation, der Konsumelektronik und der Kommunikation miteinander vernetzt. Dass dafür mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet-Computer die wichtigste Schnittstelle intelligenter Häuser bis 2030 sein werden, glauben 42 Prozent aller befragten Experten. Mit 31 Prozent beurteilen die Einwohner der vier Länder dieses Szenario deutlich pessimistischer.
Im ENOVOS READINESS INDEX erreicht Deutschland 55 von 100 möglichen Punkten und führt das Vier-Länder-Ranking an.

17.12.2014 | Quelle: Enovos | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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